Erst liefern sie gute Luft, dann erfreuen sie uns zu Weihnachten und schließlich wärmen sie als Biomasse: In den meisten Fällen ist das der Weg, den Christbäume gehen.
Die Alternative für alle, die ihrem Weihnachtsfest keine Tanne oder Fichte opfern wollen, ist ein Lebendbaum im Topf.

„Schön und groß funktioniert allerdings nicht im Topf“, sagt Karl Schuster, Geschäftsführer der niederösterreichischen Arbeitsgemeinschaft der Christbaumbauern. Lebende Christbäume kosten nach seiner Erfahrung das Doppelte im Vergleich zum geschnittenen Baum, erleben zu 90 Prozent aber kein zweites Weihnachtsfest, „weil sie nicht artgerecht gezogen und gepflegt wurden“.

Nachteil Tanne

Die in Österreich so beliebte Nordmannstanne mit ihrem sattgrünen weichen Nadelkleid zum Beispiel eigne sich nicht als Topfbaum, weil sie ist ein Tiefwurzler ist. „So hoch der Baum ist, so tief reichen seine Wurzeln hinab, entsprechend der Baumbreite, greifen auch seine Wurzeln um sich. Für ein Bäumchen mit nur einem Meter Höhe müsste der Topf mindestens 100 Liter Erde fassen. Dies entspricht einem Topf von 50 cm Durchmesser und 50 cm Höhe“, sagt Schuster und ergänzt: „Die meisten Topfbäume werden vor Weihnachten ausgegraben, die wichtigsten Wurzeln werden damit gekappt. Bei den beliebten Tannenarten führt dieser Wurzelschnitt zu Schäden, der die Bäume nach Weihnachten nicht mehr weiter wachsen lässt.“

Vorteil Fichte

Fichten hingegen sind Flachwurzler und daher die bessere Wahl. Generell gilt: Der Baum muss schon im Topf großgezogen worden sein und dieser muss möglichst groß sein, um dem Bäumchen gute Lebensbedingungen zu garantieren.

Der lebende Christbaum sollte nur ganz kurz in der – möglichst kühlen – Wohnung stehen, ideal ist ein Wintergarten. „Ist es zu warm, erlebt der Baum den Sommer und geht in Saft. Stellt man ihn nach den Festtagen wieder hinaus, erfriert der Baum schlichtweg“, weiß Schuster: „Ein Nachteil der Fichten: Sie stechen leicht und wurden deshalb von der Nordmannstanne verdrängt.“