Dabei entstehen farblose Stoffe, die sehr gute Antioxidantien sind, erklärte Bernhard Kräutler vom Institut für Organische Chemie der Universität Innsbruck. Diese seien bei Pflanzen wie auch beim Menschen im Alterungsprozess wichtig.

Diese farblosen Stoffe machen Sauerstoffradikale unschädlich und verlängern so das Leben der Zellen. In einem vor Kurzem abgeschlossenen Projekt hatte Kräutler den Chlorophyllabbau in Blättern und Früchten näher betrachtet.

Sonnenlicht wichtig

Die wichtigste Aufgabe von Chlorophyll ist es, Sonnenlicht aufzunehmen und die daraus gewonnene Energie weiterzuleiten. Doch diese Eigenschaft macht den Stoff auch gefährlich. Ist der hochkomplexe Fotosyntheseapparat beschädigt, kann die Energie an Sauerstoff weitergegeben werden und sogenannte Sauerstoffradikale entstehen, so Kräutler. Sauerstoffradikale sind für die Zellen schädlich. Also müsse Chlorophyll nach dem Gebrauch ordnungsgemäß entsorgt werden.

Kräutler studierte die Chlorophyll-Abbauprodukte und die Recyclingschritte, die dabei in den alternden Blättern und reifenden Früchten vor sich gehen. Zunächst würde ein rotes Zwischenprodukt gebildet, das aber nur in ganz kleinen Mengen entsteht und schnell in farblose Verbindungen verwandelt wird.

Außer, dass die farblosen Abbauprodukte sehr gute Antioxidantien sind, die etwa Alterungsprozesse verlangsamen können, wisse man leider sehr wenigl über mögliche andere Funktionen, so Kräutler.

Nicht nur in Blättern, auch in Früchten werde Chlorophyll zur Energiegewinnung verwendet, deshalb wären die meisten Früchte sehr lange Zeit grün. Wenn die Früchte reifen, bleiben am Schluss nur mehr einige grüne Zellen über, die für Gasaustausch sorgen, sogenannte Schließzellen, sagte Kräutler. Gehen diese kaputt, entstehen etwa in der Bananenschale braune Flecken.