Es gibt sie, die guten alten Tipps! Das erlebe ich in diesen Tagen besonders intensiv, denn zurzeit sammle ich Gartentipps der Österreicher, die dann im kommenden Frühjahr als ganz neues Buch erscheinen werden.

Kaum zu glauben, was da alles an gärtnerischem Wissen vorhanden ist. Freilich auch Kurioses, wie ein Tipp, den ich schon vor vielen Jahren von einer Bäuerin bekommen habe: Will der Dill nicht wachsen, dann die Samen in die Hand nehmen, an den Rand des Gemüsegartens gehen und über die Schulter in den Garten werfen. Dann wächst er garantiert!

Das habe ich natürlich ausprobiert und tatsächlich - an allen möglichen und unmöglichen Stellen tauchte der sonst so unwillige Dill auf.

Bei den Gurken (übrigens eine ideale Mischkultur mit dem Dill) gibt es eine (offenbar) ewige Legende: Ist die Gurke bitter, dann wurde nicht gleichmäßig gegossen.

Eine Wiener Gärtnerin lud mich dieser Tage ein, um den Gegenbeweis anzustellen. In ihren Gewächshäusern werden die Gurken automatisch und alle gleich bewässert und dennoch gibt es plötzlich eine Gurke, die an den Enden bitter ist. "Warum?", fragte sie mich und ich blieb ratlos. Alle Tipps, die das Bewässern als Ursache nennen, sind offenbar unrichtig.

Wahrscheinlich ist es eine Laune der Natur, analysierte die Gärtnerin und freute sich über die prächtig wachsenden Gurken in ihrem Betrieb.

Ich verschwieg übrigens an dieser Stelle, dass meine längst auf dem Kompost lagen, denn Spinnmilben und Weiße Fliege haben sie in den heißen Tagen überfallen. Das, geneigte Leserschaft, war wirklich bitter!