Es ist, als ob Rosamunde Pilcher Regie geführt hätte: Hoch über einer verträumten Bucht liegt das Anwesen von Thorn House. Der Blick aufs Meer, die saftigen Wiesen und die blühenden Beete - das ist Cornwall! Bei Sekt wurde auf das 20-Jahr-Jubiläum angestoßen. Der Schlossbesitzer selbst setzte sich an die Orgel und gab in der Hochzeitskirche ein Konzert, so wie er es schon einmal in einem Pilcher-Film gemacht hatte. Für die Gartenreisenden war das Romantik pur.

Auch wenn sich niemand "diese Filme ansieht", kennen tun sie alle. Vor allem die herrlichen Häuser und Gärten sind es, die England zu einer Pilgerstätte für Gartenliebhaber gemacht haben. Sie alle haben eines mit nach Hause gebracht, die Erkenntnis, dass Gärtnern mehr ist, als Blumen oder Gemüse zu pflanzen.

Hier die wichtigsten Punkte: 1. Die Engländer schaffen im Garten Räume - durch Mauern, Hecken, Sträucher oder bewusst platzierte kleine Gebäude. 2. Gärten werden Teil der Landschaft. Wann immer es geht, öffnen sie den Blick durch Hecken ins freie, umliegende Land. Bei uns ist das mittlerweile auch ein Thema: "Geborgte Landschaft" wird es genannt, wenn Berge oder Kirchen als Blickpunkt in den Garten integriert werden.

3. Vielfalt anstatt Einfalt, besondere Pflanzen sind es, die den Garten so bewundernswert machen. Auch bei uns sind Besonderheiten möglich: Ob "Taschentuchbaum" oder "Sieben-Söhne-des-Himmels-Strauch", sie sind die Würze eines schön gestalteten Gartens.

Ein Höhepunkt der Gartenreise war wie immer der Besuch der Chelsea Flower Show in London. 157.000 Besucher pilgerten an die Themse, um zu sehen, was die Gartendesigner als Trends für die kommenden Jahre vermuten.

Ressourcen schonen

Der Trend, der schon in den letzten Jahren an allen Ecken zu spüren war, verstärkte sich. Für Zeiten wochenlanger Trockenheit werden die Gärten so geplant, dass sie weniger Wasser benötigen.

Moderne trifft Natur

Auch eine Bewegung, die nicht ganz neu ist, sich aber durch noch mehr Natur und noch reduziertere Formen bei der Gartengestaltung manifestiert. Naturstein und Designermöbel - kein Gegensatz, sondern Ergänzung.

Kunst erobert den Garten

Nicht Gartenzwerg und Gipsfigur, sondern Skulpturen von zum Teil beachtlicher Größe zieren zusehends auch die Privatgärten.

Pflanzen bleiben im Mittelpunkt

Was seit 99 Jahren in Chelsea Tradition ist, das ist nach wie vor das Wichtigste: seltene, neue und außergewöhnliche Pflanzen.