Als Nutzpflanze wurden sie vor mehr als 200 Jahren nach Europa geholt, man wollte die Knollen für die Ernährung nutzen - so wie die Kartoffel. Doch die Erträge waren zu gering und so erfreute man sich rasch an den herrlichen Dahlienblüten.

Mehr als 15.000 dieser Kinder Mexikos blühen im oberösterreichischen Micheldorf, genauer in Thurnham 28. Davon 4000 Sämlinge, Pflanzen, die Peter Haslhofer selbst aus Samen gezogen hat. Vor mehr als einem Jahr hat er hier ein neues Dahlienschlaraffenland geschaffen.

"Als junger Bursch wollte ich nach Kanada, um Rancher zu werden, Natur und Pflanzen sind für mich alles", sagt das "Arbeitstier", das beim Gespräch zwischendurch Unkraut zupft, Dahlien ausputzt und gleich abspeichert, welche Pflanzen umgesetzt werden müssen und welche noch Platz finden.

Den Weltmeister der Dahlienzucht fasziniere eigentlich alles, gesteht er, so hat er in einer großen Schweizer Baumschule einen kongenialen Partner gefunden. Außergewöhnliche Obst- und Beerengehölze kommen von dort, er liefert im Gegenzug die Dahlien zu den Schweizern.

Manche seiner Prachtpflanzen werden mit Sicherheit wieder erste Plätze bei Präsentationen einheimsen. Einige Dutzend Goldmedaillen hat er bereits mit seinen Züchtungen bei internationalen Ausstellungen errungen. So ist es nur logisch, dass man in den großen britischen Schaugärten immer wieder ein Stück Österreich namens "Hapet" findet.

Blühen die Dahlien, dann ist das für die meisten Gartenliebhaber eindeutig das Finale des Gartenjahres, für den Gärtner aus Leidenschaft hingegen der absolute Höhepunkt. Gemeinsam mit "seiner Resi", wie er die Partnerin liebevoll nennt, begutachtet er dann die üppige Blütenpracht vorm Haus und wälzt neue züchterische Pläne.

Zwar wurde es mit den Dahlien als Nutzpflanzen nichts, experimentierfreudige Köchinnen und Köche können aber die Blüten verwenden, sie lassen sich als bunte Beilage in Salate mischen.

Übrigens, den Haslhofer-Schaugarten in Thurnham kann man Montag, Dienstag und Freitag am Nachmittag sowie samstagvormittags besuchen.