Dieses Jahr ist alles anders. Zuerst kein Winter, dann ein viel zu kühles Frühjahr und jetzt ein Sommer, der zwar warm, aber extrem verregnet ist. Dennoch: Es kommen die Hundstage im August, und dann suchen wir den Schatten. Viele Gartenliebhaber wissen damit nichts anzufangen, dabei sind gerade in diesen Bereichen oft sehr eindrucksvolle Gestaltungen möglich.

In älteren Gärten, wenn Bäume und Sträucher größer werden, entstehen diese Schattenseiten von selbst. Im Zentrum eines Schattengartens kann sich ein Wasserbecken befinden - mit einem Quellstein, der im Laufe der Zeit bemoost wird. Das Murmeln und Glucksen des Wassers schafft eine beruhigende Atmosphäre. Wichtig sind auch hier wieder Sitzgelegenheiten, denn nur wenn dieser Gartenteil "bewundert" werden kann, wird er Gefallen finden.

Von Rindenmulch bis Holzhäcksel

Als Wegmaterial kann Rindenmulch, Holzhäcksel oder auch bloß festgestampfte, lehmige Erde verwendet werden. Durch die hohe Luftfeuchtigkeit und das geringe Licht setzen auch diese Wege rasch Moos an, fast wie in den japanischen Gärten.

Efeu und Farne gelten als die Favoriten für den Schatten. Efeu ist der Bodendecker, die Farne liefern die Struktur. Beide Pflanzenarten sind anspruchslos. Der Boden sollte humos und nicht zu trocken sein. Durch Mulchmaterial wird beiden Vorlieben Rechnung getragen.

Die Auswahl beim Efeu ist schier unendlich. Mehr als 700 Sorten sind in den letzten Jahrzehnten von Gärtnereien gezüchtet worden. Ob großblättrig oder mit Minilaub, ob dunkelgrün oder mit buntlaubigem Blatt, ob stark wachsend oder langsam.

Efeu hat übrigens ein interessantes Wachstum: Nur in der Jugend bildet er die rankenden Triebe, kommt er ins Alter und hat er genügend Licht, dann beginnt er zu blühen und stoppt das Wachstum. Efeu, der auf Bäume klettert, ist normalerweise kein Problem. Erst wenn die Triebe zu dicht den Baum umarmen und ihm das Licht nehmen, kann er absterben.

Genügsame Farne

Farne sind besonders genügsam. Einmal gepflanzt, machen sie keine Arbeit mehr. Die über den Winter abgefrorenen Farnwedel nicht abschneiden, sondern an der Pflanze belassen. Sie schützen die jungen, frostempfindlichen Triebe und schützen im Sommer als Mulch auf der Erde vor dem Austrocknen.

Der Boden im schattigen Teil eines Gartens ist leicht mit Humus zu versorgen: Blätter und herabgefallene Äste können nämlich unter Bäumen und Sträuchern liegen bleiben und bilden schon nach wenigen Monaten wie im Wald eine Mulchdecke, die das Bodenleben fördert.

Unter anderem verstecken sich darin Laufkäfer, die zu den größten Schneckenvertilgern gehören. Sowohl die Schneckeneier als auch kleinere Nacktschnecken werden von diesen Käfern gefressen.