Die Düfte treten das Pedal in der Blumenmusik", hat Garten-Philosoph Karl Foerster den Pflanzenreigen einmal beschrieben. Hier eine persönliche Orchesteraufstellung:

1. Die Rosen: An diesen Königinnen unter den Blumen kann man nicht vorbei. Sie bieten eine so große Vielfalt an Düften, dass man ganze Parfumschränke damit füllen könnte. Dennoch: Die alten ("historischen") Rosen sind die am intensiv duftendsten. Vieles von dem betörenden Duft findet man in den Englischen Rosen.

2. Die Nelken: Ein wenig sind sie aus der Mode gekommen, doch nach und nach erobern sie wieder die "Nasen" der Gartenliebhaber. Vor allem im Bauerngarten erscheinen wieder Bartnelken (Dianthus barbatus), Federnelken (Dianthus plumarius) oder auch die traditionellen Tiroler Hängenelken, die nur dann blühen, wenn es im Sommer kühle Nächte gibt.

3. Die Levkojen: Sie gehören bei mir zu den "Parfum"-Blumen. Ihr Duft ist einfach betörend. Als Schnittblume in großen Räumen wunderbar, in kleinen oft schon zu viel, sind sie auf Balkon, Terrasse oder im Garten das Nonplusultra für einen lauen Sommerabend. Immer Verblühtes ausschneiden, sonst gibt es bald keine neuen Blüten.

4. Die Wicken: In England habe ich mich in diese Duftpflanze verliebt. Dort findet man sie in jedem Garten, liebevoll auf hohen Stangen gezogen - als Schnittblumen für die Vasen. Gezogen werden sie meist aus Samen. Düngt man sie ausreichend, dann wachsen sie willig und erobern bald hohe Klettergerüste. Wichtig: Für neue Blüten Samenstände sofort entfernen.

5. Der Sternjasmin: Die Kübelpflanze mit dem Duft des Südens (Trachelospermum jasminoides) ist eine ideale Kletterpflanze im Topf, die ganzjährige glänzend grüne Blätter trägt. Die kleinen, weißen Blüten duften betörend, aber nicht störend. Ideal auf der Terrasse oder auch in einem unbeheizten Wintergarten, da sie kurzzeitig auch kräftigeren Frost verträgt.

6. Der Lavendel: Viel muss man über ihn nicht sagen, nur dass es Hunderte Sorten gibt. Die einen duften intensiver, die anderen blühen prächtiger. Alle brauchen durchlässige, kiesig-sandige Erde mit Kalk. Die Pflanze nach der Blüte kräftig zurückschneiden, so bleibt sie kompakt.

7. Die Zitronenverbene: Meine Vorbeigeh-Duftpflanze, denn an ihr kann man nicht vorbei, ohne mit der Hand über die Blätter zu streichen, um den zarten, aber äußerst intensiven Zitronenduft zu genießen. Die Pflanze ist mehrjährig, das Überwintern ist problemlos. Nicht unbedingt hell und eher trocken halten.

8. Die Madonnenlilie: Diese Lilie (L. candidum) gehört seit Jahrhunderten in die Bauerngärten. Die Zwiebel wird schon im September gepflanzt und bildet dann bereits eine Blattrosette. Im Frühjahr treibt die Pflanze an bis zu einem Meter hohen Stängeln herrliche Trichtertrompeten.

9. Die Engelstrompete: Als Kübelpflanze findet man sie in vielen Gärten. Die Datura wächst stark und ist an sich problemlos, allerdings kommen die Besitzer oft mit dem Nährstoffhunger und dem Wasserbedarf nicht nach. Es lohnt sich daher, die Pflanze in Gitterkörben auszusetzen und im Herbst mit Spaten auszustechen und in den Keller zu holen. Nicht zu stark schneiden, dann blüht sie rascher.

10. Die Schokoladenblume: Vor einigen Jahren war sie noch eine Sensation, heute ist sie in jeder Gärtnerei zu finden. Diese Pflanze, die wie Dahlien Knollen besitzt, lässt sich am besten in Töpfen kultivieren. Öffnen sich dann die Blüten, verströmen sie einen intensiven Schokoduft. Vorteil: garantiert kalorienfrei.