Am Freitagabend teilte die Heta mit, dass der Jahresfinanzbericht 2014 nicht wie vorgesehen bis 30. April veröffentlicht werden kann. Zuvor hatte der Vorstand den Aufsichtsrat darüber informiert.

Die Finanzmarktaufsicht wurde über die Verschiebung in Kenntnis gesetzt. Demnach wird die Erstellung und Prüfung des Jahres- und Konzernabschlusses nicht fristgerecht fertig. Der Heta-Vorstand geht davon aus, dass der Bericht Ende Mai veröffentlicht werden kann.

Was bedeutet das? Die Situation ist seit 1. März bekannt. Damals wurde - im Anschluss an eine Neubewertung sämtlicher Vermögenswerte - bekannt, dass sich ein Finanzloch zwischen vier und 7,6 Milliarden Euro auftun wird. Dieser sogenannte "Drohverlust" sorgte für den spektakulären (von der Finanzmarktaufsicht verfügten) Zahlungsstopp. Seither bedient die Heta ihre Anleihen nicht mehr. Damit sollen Gläubiger - und nicht wie bisher die Steuerzahler - zur Kassa gebeten werden, so zumindest das Kalkül des Finanzministeriums.    

Komplexe Vermögensbewertung

Wie hoch das Finanzloch ganz genau ist, darüber wird die Jahresbilanz Aufschluss geben. Die nun angekündigte Verschiebung zeigt letztlich nur, wie komplex die zahlenmäßige Bewertung der Vermögenswerte ist.

Das wird auch als Hauptgrund für die Verzögerungen angeführt. "Die Neubewertung der Vermögenswerte (AQR/Asset Quality Review) der Heta-Gruppe wird mehr Zeit in Anspruch nehmen wird als ursprünglich geplant", heißt es in einer Ad hoc Meldung.

Dem Bescheid der Abwicklungsbehörde vom 1. März über das Moratorium lagen nach Heta-Angaben vom Freitagabend lediglich erste, vorläufige Ergebnisse der Bewertungen zugrunde. Die finalen Daten fehlen zum Teil aber noch immer.