Erst im Dezember dürfte der Verkauf der Balkan-Hypos an den US-Fonds Advent möglich sein. Die BayernLB muss zustimmen. Das kann die Republik bei den Prozessen mit den Bayern teuer zu stehen kommen. Im Hintergrund wird um einen Generalvergleich gerungen. Am Landgericht München, wo die Bayern von der Hypo die Rückzahlung von 2,3 Milliarden Euro Kredit einklagten, wird am Dienstag  mit ehemaligen BayernLB-Vorständen als prominenten Zeugen verhandelt. Gegen den Haircut, mit dem  das Hypo-Sondergesetz der BayernLB 800 Millionen Euro abknöpft, haben die Bayern beim Verfassungsgericht in Wien geklagt. Im Gegenzug hat  Finanzminister Hans-Jörg Schelling erst kürzlich laut über Rückabwicklung der Notverstaatlichung nachgedacht.

Verzögerung heißt Preisverfall

Für die Republik macht  jede Verzögerung des Verkaufs der Balkan-Hypos das Geschäft noch schlechter. Ein Zuwarten sei nur mit Preisverfall verbunden, sagte am Montag Notenbankgouverneur Ewald Nowotny. Die Gouverneure der südosteuropäischen Länder hätten schon lange auf einen Verkauf der Balkan-Hypos gedrängt. Advent und die mit fünf Prozent am Deal beteiligte Europäische Entwicklungsbank EBRD wollen das Hypo-Netzwerk um billige rund 200 Milionen Euro erwerben und zugleich noch Absicherungen für verbliebene Risiken. Dabei wurden bereits faule Asstes in Milliardenhöhe aus den Balkan-Hypos auf die Bad Bank "Heta" überwälzt, um die Südosteuropa-Gruppe überhaupt verkaufbar zu machen.