"Das halte ich für ein Spiel mit dem Feuer. Es gibt keine kontrollierten Pleiten. (...) Ich halte daher eine schnelle Bad Bank für die beste Lösung. Dann kann man einmal anfangen, den Krempel, der eh weg soll, abzulösen", sagte er zur "Wiener Zeitung" (Mittwochausgabe).

Eine Bad Bank war von der ehemaligen Finanzministerin Maria Fekter (ÖVP) - entgegen den Rat vieler Experten - lange abgelehnt worden. Noch im November des Vorjahres meinte sie, dass eine Bad Bank "sehr sehr ungünstig für den Steuerzahler" sei. Eine rasche Lösung für das Milliardenloch Hypo ist ohnehin nicht in Sicht. Der nunmehrige Finanzminister Michael Spindelegger (ÖVP) hatte zu Wochenbeginn gesagt, dass eine Lösung erst in einigen Monaten möglich sei.

Der Gouverneur der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB), Ewald Nowotny, hatte zu Jahresbeginn gewarnt, je länger man mit einer Bad Bank-Lösung zögere, umso teurer würde es für den Steuerzahler. Zu einem verstärkten Engagement des mexikanischen Milliardärs Carlos Slim bei der Telekom Austria meint Schieder, dass der Staat die Sperrminorität von 25 Prozent plus einer Aktie behalten solle. Derzeit hält die Republik 28,4 Prozent. Sollte es zu einer Kapitalerhöhung bei der Telekom kommen - was Branchenkenner erwarten - solle der Staat mitziehen. Auch wenn den Staatshaushalt nicht außer Acht lassen dürfe. Er zeigte sich überzeugt von dieser Haltung auch die ÖVP überzeugen zu können.

Die Aktie der Telekom Austria lag Mittwochvormittag bei 6,43 Euro das Stück. Zum Vergleich: Beim Börsengang im Jahr 2000 lag der Ausgabekurs bei 9 Euro. Mediale Spekulationen über einen verstärkten Einstieg von Slim hatten in der Vergangenheit immer zu einen Kursfeuerwerk geführt. Zuletzt war dies im Oktober des Vorjahres der Fall, als die Frist für Slim ablief, für ein Übernahmeangebot den Aktionären mindestens 9 Euro je Aktie anbieten zu müssen und viele sich überzeugt zeigten, dass der Mexikaner nun aufstocken werde. Binnen Tagen legte die Aktie von 5,50 Euro auf 6,25 Euro zu, in Mexiko herrschte damals aber Funkstille.