Er wird beschuldigt, dem staatlichen Stromversorger HEP (Hrvatska Elektorprivreda) den Auftrag gegeben zu haben, den privaten Unternehmen Dioki und DINI billigeren Strom zu verkaufen.

Im Zeitraum von Dezember 2008 bis zu Sanaders Rücktritt im Juni 2009 sollen die Firmen einen illegalen Nutzen von 3,8 Millionen Kuna (506.532 Euro) gehabt haben, wie "Vjesnik.hr" berichtete. Eigentümer der beiden Firmen ist Robert Jezic, ein Freund Sanaders, der in einem weiteren Korruptionsfall, INA-MOL, mitangeklagt ist. Hier wird Sanader beschuldigt, vom ungarischen Erdölkonzern MOL zehn Millionen Euro erhalten zu haben, um ihm die Führung beim kroatischen Mineralölunternehmen INA zu überlassen. Jezic soll einen Teil des Geldes auf sein Firmenkonto in der Schweiz überwiesen bekommen haben, was er im Zuge des Prozesses auch aussagte.

Zwei weitere Affären

Sanader muss sich vor Gericht noch wegen zwei weiterer Affären verantworten: Er ist angeklagt, der Kärntner Hypo Bank gegen eine Provision in den 90er Jahren einen privilegierten Zugang zum kroatischen Markt verschafft zu haben, sowie in der Affäre "Fimi Media" die Parteikasse der ehemaligen Regierungsparte HDZ (Kroatische Demokratische Gemeinschaft) durch Schädigung von Staatsunternehmen gefüllt zu haben. Sanader hat bisher alle Vorwürfe zurückgewiesen.