Danach könnte der Prozess gegen den ehemaligen BayernLB-Chef Werner Schmidt und seinen Vize Rudolf Hanisch schnell zu Ende gehen. Ursprünglich saßen in dem Verfahren sieben ehemalige Vorstände der BayernLB auf der Anklagebank, weil sie die Hypo Alpe Adria zu leichtsinnig und zu teuer gekauft haben sollen. Gegen fünf Vorstände wurde der Prozess aber schon eingestellt. Darunter ist auch der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands deutscher Banken, Michael Kemmer. Er musste eine Geldauflage von 20.000 Euro zahlen, drei weitere Ex-Vorstände zahlten 5000 beziehungsweise 15.000 Euro.

Ex-Vorstand Gerhard Gribkowsky durfte das Verfahren bereits kurz nach der Verlesung der Anklage verlassen, weil er von Formel-1-Boss Bernie Ecclestone Millionen kassiert hatte und wegen Bestechlichkeit zu einer langen Gefängnisstrafe verurteilt worden war. Ein weitere Strafe wäre da kaum mehr ins Gewicht gefallen.

Die beiden verbliebenen Angeklagten Schmidt und Hanisch müssen sich wegen Untreue und Bestechung des früheren Kärntner Landeshauptmanns Jörg Haider verantworten. Der inzwischen gestorbene Politiker soll 2,5 Millionen Euro für das Klagenfurter Fußballstadion gefordert haben, damit er dem Verkauf der Hypo Alpe Adria zustimmt. Im Raum stand, die weiteren Anklagepunkte fallen zu lassen, wenn Schmidt die Bestechung einräumt.