Gute Nachrichten von der heimischen Start-up-Szene. Fünf Millionen Euro sammelte das Grazer Jungunternehmen USound - die Kleine Zeitung berichtete bereits Ende 2014 von den Plänen des Start-ups - von Investoren ein, bereits 2017 sollen speziell entwickelte Kopfhörer in die Massenproduktion gehen. Bevor wenig später auch die Fertigung von Lautsprechern anlaufen soll.

Das Unternehmen, verwurzelt in der Grazer Start-up-Schmiede Science Park, setzt auf sogenannte Mikrolautsprecher, die auf einer neuartigen piezoelektrischen Funktionsweise basieren. Das bedeutet, dass die Geräte kaum Strom benötigen und zudem leichter und kleiner als vergleichbare Komponenten sind. Die Grazer Lautsprecher, 20 Patente wurden bis dato angemeldet, brauchen 50 Prozent weniger Platz und 80 Prozent weniger Energie und sollen zudem günstiger in der Herstellung sein als vergleichbare Lautsprecher.

USound-Mikrolautsprecher
USound-Mikrolautsprecher © usound

Lautsprecher sind in Smartphones der letzte nennenswerte analoge Bauteil, ihre Soundqualität ist oft mäßig. "Seit dem Patent von Werner von Siemens aus dem Jahr 1877 haben sich die weitverbreiteten elektrodynamischen Lautsprecher technologisch nur wenig weiterentwickelt. Während es im Displaybereich gerade in den letzten zehn Jahren große Technologiesprünge gab, blieb der Fortschritt im Audiobereich vergleichsweise überschaubar", erklären die USound-Gründer Ferruccio Bottoni, Andrea Rusconi-Clerici und Jörg Schönbacher.

Investoren im Aufsichtsrat

Investiert haben nun Herbert Gartner, Gründer des 2011 für rund 145 Millionen Euro an ein US-Unternehmen verkauften Halbleiterunternehmens SensorDynamics, Greg Galvin, Gründer des Elektronikspezialisten Kionix, sowie Ignazio Rusconi-Clerici, Gründer der Softwarefirma Hyperion, die mittlerweile zu Oracle gehört. Die drei sitzen auch im Aufsichtsrat von USound.

USound kooperiert unter anderem mit dem Fraunhofer-Institut, auf der Kundenseite gilt ein deutscher Audiotechnik-Primus nur als einer der renommiertesten Nachfrager.