Die Gewerkschaft vida hat am Mittwoch die Personalplanung der AUA kritisiert. Anlass war der Ausfall von zwölf Flügen am vergangenen Wochenende, weil derzeit Piloten auf die neuen Regional-Flugzeuge Embraer 190 umgeschult werden und daher nicht zur Verfügung stehen. vida-Gewerkschafter Johannes Schwarcz sieht darin Planungsfehler. Auch Klagenfurt und Graz waren zuletzt immer wieder von Ausfällen betroffen.

"Die Gewerkschaft spricht die richtigen Themen an, die sind uns bekannt", sagte AUA-Sprecher Peter Thier der APA. "Wir sind mit Hochdruck dabei, die Personalplanung zu verbessern und rekrutieren, was das Zeug hält. Wir haben in den letzten zwölf Monaten schon hundert neue Piloten eingestellt und werden bis zum Ende dieses Jahres weitere 70 aufnehmen."

"Personaldecke muss aufgestockt werden"

Schwarcz wirft dem inzwischen abgelösten AUA-Vorstand Klaus Froese vor, seine Planung sei "Chaos pur" gewesen, unter dem Nachfolger Kay Kratky sei es besser, aber immer noch nicht gut. "Die Personaldecke bei der AUA muss rasch weiter aufgestockt werden", fordert der vida-Gewerkschafter, wobei vor allem fertig ausgebildete Piloten und Pilotinnen gebraucht würden. Sollte man kein Personal finden, "kann ich dem Unternehmen nur dringend raten, sich über die Attraktivität seiner Arbeitsplätze im europäischen Vergleich Gedanken zu machen", so Schwarcz heute (Mittwoch) in einer Aussendung. Die AUA hat innerhalb der Lufthansa-Gruppe den billigsten Kollektivvertrag.

Das ist nach Ansicht des Unternehmens nicht das Problem. "Bei uns häufen sich die Bewerbungen von Piloten aus allen Teilen der Welt", so Thier. "Der Beruf des Piloten ist nach wie vor ein sehr attraktiver und die AUA ein sehr guter Arbeitgeber, weil wir sehr viel in die Ausbildung der Piloten stecken." Der ursprüngliche Grund des Problems sei die Erneuerung der Mittelstrecken-Flotte, die ein "enormes Schulungskarussell ausgelöst" habe, was nun in Kombination mit dem Karriere-Modell im Kollektivvertrag zu den Engepässen geführt habe.

Die Streichung der Flüge sei betriebswirtschaftlich nicht sinnvoll, so Thier. "Jeder Ausfall schmerzt uns, weil jeder stehengelassene Passagier ein verlorener ist, dessen Vertrauen wir wieder zurückgewinnen müssen."