Wohnen kostet in Österreich deutlich mehr als im benachbarten Deutschland, geht aus einer Preisanalyse des Immobilien-Portals ImmobilienScout24 hervor. Die Mieten in Österreichs Städten waren 2015 - gemessen am verfügbaren Einkommen - wesentlich höher als in vergleichbaren deutschen Metropolen.

Der Anteil der Mietkosten für eine 80-Quadratmeter-Wohnung am verfügbaren Jahreseinkommen übersteigt in Innsbruck (mit 52,9 Prozent), Wien (46,74 Prozent) und Salzburg (46,2 Prozent) jenen in den deutschen Städten München (45,93 Prozent), Heidelberg (40,7 Prozent), Hamburg (38,5 Prozent), Berlin (38,32 Prozent) und Ingolstadt (37,4 Prozent).

Obwohl die Mietpreise in Wien im abgelaufenen Jahr laut ImmobilienScout24 mit durchschnittlich 10,8 Euro pro Quadratmeter im Vergleich zu München mit 13,6 Euro pro Quadratmeter in absoluten Zahlen "relativ moderat" sind, ist das Wohnen in der bekannt teuren bayrischen Landeshauptstadt dennoch "leistbarer als in der alten österreichischen Kaiserresidenz", wird in der Studie hervorgestrichen.

Denn die Kaufkraft der Wiener erreicht laut Marktforschungsinstitut GfK im Schnitt nur 22.246 Euro pro Jahr. Die Miete für eine Durchschnittswohnung zehrt folglich rund 47 Prozent des verfügbaren Einkommens auf. Der Durchschnittsmünchner wiederum hat laut deutschem Geomarketing-Unternehmen Nexiga jährlich 28.320 Euro zur Verfügung und braucht davon nur einen geringeren Anteil (46 Prozent) für sein Zuhause.

Noch deutlicher ist der Unterschied der Mietkosten dem Immobilienportal zufolge gegenüber dem vergleichsweise günstigen Berlin: Für das Wohnen sind dort nur rund 38 Prozent des verfügbaren Jahreseinkommens zu veranschlagen - in der deutschen Großstadt sind sowohl die Mietpreise (8 Euro pro Monat und Quadratmeter) als auch die Kaufkraft (durchschnittlich 20.095 Euro jährlich) niedriger als in Wien.

Selbst in Hamburg ist Wohnen mit einem Anteil von knapp 39 Prozent am zur Verfügung stehenden Geld billiger als in der heimischen Bundeshauptstadt. Dank höherer Kaufkraft (23.778 Euro pro Jahr) und monatlichen Mietpreisen von 9,6 Euro pro Quadratmeter bleibt dort mehr im Börsel als in Wien.

Zwei-Länder-Vergleich

Im Zwei-Länder-Vergleich am kostspieligsten ist das Wohnen in Innsbruck - dagegen liegen die anderen sieben österreichischen und deutschen Metropolen, die für den vorliegenden Vergleich herangezogen wurden, weit abgeschlagen: In der Tiroler Landeshauptstadt verschlingt die Miete (durchschnittlich 12,5 Euro pro Quadratmeter) rund 53 Prozent des verfügbaren Jahreseinkommens. Besonders groß ist der Unterschied etwa zu Ingolstadt - dort braucht man für eine Wohnung nur gut 37 Prozent seines Geldes. Die Mieten kosten dort 9,3 Euro pro Quadratmeter und Monat und die Kaufkraft ist mit 23.947 Euro jährlich sogar höher als in Innsbruck (22.696 Euro).

Salzburg wiederum ist ähnlich teuer wie Wien und München: In der Mozartstadt verschlingt das Wohnen rund 46 Prozent des verfügbaren Einkommens, in Wien 46,7 Prozent und in München ebenfalls 46 Prozent.

Im mit Salzburg vergleichbaren Heidelberg beträgt der Mietkostenanteil lediglich 40,7 Prozent. Die größere Kaufkraft der Salzburger (24.279 Euro gegen 22.716 Euro pro Jahr) wird durch höhere Mietpreise ausgelöscht (11,7 Euro versus 9,6 Euro pro Quadratmeter und Monat).