In die Diskussion um die Bankomatgebühren schaltet sich heute Finanzminister Hans Jörg Schelling ein, der ÖVP-Politiker lädt die Banken am Vormittag zu einem Gipfel ein. Zwar diskutieren die Banken die Einführung einer Gebühr für Behebungen bei Fremdbankomaten, zuletzt rückten aber immer mehr Institute davon ab. Erste-Chef Andreas Treichl erklärte der "Kleinen Zeitung", er denke darüber nicht nach. "Eine Bankomatgebühr verbessert die Ertragslage der Banken nicht wesentlich."

Schelling für andere Lösungen

Schelling hat bereits in der Vorwoche Gespräche mit den Banken geführt. Ziel sei, dass es keine gesonderten Bankomatgebühren gibt. Der Minister werde vorschlagen, dass die Banken vorerst für Abhebungen am Automaten nichts verrechnen und in Zukunft die Kosten in ihren Kontopaketen berücksichtigen. Wer die Bank nur online nutzt und kaum Bargeld braucht, könnte dann ein Paket ohne oder mit wenigen Abhebungen nehmen, wer sich voll auf die Bankomatkarte verlässt, hätte ein anderes Paket - ähnlich wie es beim Handy verschiedene Paketlösungen gibt, stellt man sich im Finanzministerium vor.

Stöger drohte mit Verbot

Der auch für Konsumentenschutz zuständige Sozialminister Alois Stöger (SPÖ) ist laut eigenen Angaben "sehr froh" über den von Finanzminister Hans Jörg Schelling (ÖVP) für Montag einberufenen "Bankomatgipfel".

Stöger hatte zuletzt den Banken mit einem Verbot von Bankomatgebühren gedroht. "Ich habe sehr klar die Banken eingeladen und ihnen gesagt, sie sollen konsumentenorientierter und kundenorientierter handeln. Und es geht nicht durch, einerseits zu den Kunden zu sagen: 'Akzeptiert Automaten', während vorher dort Personal beschäftigt worden ist. Und das haben sie immer begründet, weil es ja so kostengünstig ist. Und sie sollen damit zufrieden sein, wenn es so kostengünstig ist und nicht für den Konsumenten zusätzliche Gebühren erfinden", argumentierte der Minister seine Verbots-Drohung. Ein Verbot einer Gebühr sieht Finanzminister Schelling allerdings kritisch.