Passend zu den Grammy Awards macht IT-Krösus Apple mal wieder seinen Musikstreaming-Dienst Apple Music zum Thema. Der Dienst habe inzwischen mehr als elf Millionen zahlende Nutzer, gab Apple-Music-Chef Eddy Cue in einem Interview bekannt. 

Erst Ende Juni eingeführt, fließt das Geld nach einer dreimonatigen Gratisphase nun seit September. Einen  kostenlosen, werbefinanzierten Zugang bietet Apple im Gegensatz zu einigen Konkurrenten aktuell nicht an.

Spotify bei 28 Millionen Bezahlkunden

Mit den veröffentlichten Zahlen erhöht Apple auch den Druck auf Streaming-Marktführer Spotify. Der schwedische Dienst konnte Zahlen aus dem Sommer 2015 nach neun Bestandsjahren auf rund 20 Millionen zahlende Kunden zurückgreifen. Insgesamt sollen Spotify rund 75 Millionen Menschen verwenden.

In einer schnellen Reaktion auf die Apple-Zahlen ließ Spotify nun wohl recht gezielt fließen, dass man zum Jahreswechsel bereits "28 Millionen" kostenpflichtige Mitgliedschaften erreicht hat. Das vermeldet zumindest die Financial Times am Dienstag unter Berufung auf "informierte Personen".  

100 Millionen Euro für Deezer

Auch dieses Zahlenspiel macht deutlich: Spotify & Co. naturgemäß nicht von Apple überrennen lassen und machten sich ihrerseits auf die Suche nach frischem Kapital. Deezer (sechs Millionen Bezahlkunden) holte sich etwa im Jänner statt des im Herbst abgesagten Börsengangs 100 Millionen Euro bei Investoren und Spotify kaufte zwei Unternehmen, die auf Dienste rund um Musik spezialisiert sind.

Wenn Geld keine Rolle spielt: Apple setzt in aktuellen Werbespots auf die Unterstützung von Musikgrößen wie The-National-Frontman Matt Berninger

Apple versucht indes, sich verstärkt auf Alleinstellungsmerkmal zu konzentrieren. Exklusive Video-Inhalte, wie zuletzt ein Video zu Taylor Swifts aktuellster Konzertreihe, soll es bei Apple Music in Zukunft vermehrt geben. Zudem plant Apple sogar eine erste eigene TV-Serie mit Rapstar Dr. Dre (50), um die hauseigenen Online-Dienste attraktiver zu machen.

Konkurrent von Amazon und Netflix

Der Sechsteiler mit dem Namen "Vital Signs" (Lebenszeichen) greife auf Episoden aus dem Leben von Dr. Dre zurück, Apple würde damit dem Beispiel von Streaming-Anbietern wie Netflix oder Amazon folgen, die massiv auf eigene Inhalte setzen, um sich voneinander abzuheben.

Während die "New York Times" die Fernseh-Box Apple TV als Plattform nannte, soll dem "Hollywood Reporter" zufolge Apple Music als Verbreitungsvariante dienen.