Die börsennotierte voestalpine hat ihren Gewinn in den ersten drei Quartalen 2015/16 kräftig gesteigert. Grund dafür sind außerordentliche Effekte bzw. Konsolidierungsveränderungen. Der Gewinn nach Steuern stieg gegenüber der Vorjahresperiode um 17,6 Prozent auf 509 Millionen Euro. Ohne Einmaleffekte wäre er um 1,6 Prozent auf 383 Millionen Euro zurückgegangen, wie der Stahlkonzern am Mittwoch mitteilte.

Die Ergebnisse seien von operativer Steigerung und Einmaleffekten geprägt, erklärte das Unternehmen. Das Betriebsergebnis (EBIT) verbesserte sich um 15,9 Prozent auf 727 Millionen Euro - bereinigt um die Sondereffekte betrug das Plus nur 4,5 Prozent auf 608 Millionen Euro. Der Umsatz erhöhte sich um 1,5 Prozent auf 8,4 Milliarden Euro.

Am bereits beim letzten Quartalsbericht abgeschwächten Ausblick für das gesamte Geschäftsjahr hält die voestalpine fest: Die bereinigten Ergebnisse werden "im Hinblick auf das zuletzt zunehmend schwieriger gewordene Marktumfeld" entgegen den Erwartungen zu Beginn des Geschäftsjahres "unter jenen des Vorjahres zu liegen kommen", hieß es schon im November. Unter Einbeziehung der außerordentlichen Effekte bzw. von Konsolidierungsveränderungen sollen aber operatives Ergebnis (EBITDA) und Betriebsergebnis (EBIT) für das Gesamtjahr "über den Werten des Vorjahres" zu liegen kommen.

Einmaleffekte

Der Ergebniszuwachs sei im Wesentlichen auf Effekte aus der erstmaligen Vollkonsolidierung von bisher "at-equity"-bilanzierten Gesellschaften (voestalpine Tubulars GmbH & CO KG, Österreich und CNTT Chinese New Turnout Technology, China) in der Metal Engineering Division zurückzuführen. Zusätzlich hätten - ebenfalls in dieser Division - Akquisitionen in den Bereichen Spezialdraht (Trafilerie Industriali S.p.A, Italien) sowie Bahninfrastruktur (Bathurst Rail Fabrication Centre - BRFC, Australien) zur Umsatzausweitung beigetragen. Ein leichtes Umsatzplus gab es auch "trotz eines extrem herausfordernden Umfeldes" in der Steel Division.

Umsatzeinbußen erlitt die voestalpine hingegen in der Special Steel Division (Edelstahl). Der Grund dafür sei "die anhaltende Marktschwäche im Öl- und Gasbereich". Die negativen Auswirkungen hätten auch von einer teils hervorragenden Entwicklung in anderen Segmenten, etwa der Luftfahrtindustrie, nicht zur Gänze kompensiert werden können, so die voestalpine. In der Metal Forming Division drückten die im Vorjahr getätigten Devestitionen von nicht-kerngeschäftsnahen Aktivitäten (Verkauf der niederländischen Flamco-Gruppe und Plastics-Gesellschaften sowie der schwedischen Rotec AB) auf die Verkaufserlöse.

Das wirtschaftliche Umfeld werde im Jahresverlauf immer schwieriger. Die voestalpine hält aber an ihren bereits im November zurückgeschraubten Erwartungen für das gesamte Geschäftsjahr (per Ende März) fest: "Dank unserer starken Position in den unverändert gut laufenden Industriesegmenten Automobilindustrie, Bahninfrastruktur und Flugzeugbau, die zusammen rund 50 Prozent des konzernalen Branchenportfolios ausmachen, sowie einer weitgehend stabilen Entwicklung in den Bereichen Maschinenbau und Konsumgüterindustrie ändert sich trotz der seit dem letzten Quartalsbericht nochmals schwächeren konjunkturellen Gesamtsituation nichts am Ausblick für das Geschäftsjahr 2015/16", so Eder. Im November hieß es, die bereinigten Ergebnisse würden "im Hinblick auf das zuletzt zunehmend schwieriger gewordene Marktumfeld" entgegen den Erwartungen zu Beginn des Geschäftsjahres "unter jenen des Vorjahres zu liegen kommen". Das operative Ergebnis (EBITDA) und das Betriebsergebnis (EBIT) hingegen sollen - dank außerordentlichen Effekten bzw. Konsolidierungsveränderungen - die Werte des vorherigen Geschäftsjahres übertreffen.