Die italienische Regierung will 76 Manager von vier regionalen Pleitebanken zur Kasse bitten. Diese sollen eine Entschädigung von 480 Millionen Euro für den Konkurs der Geldhäuser zahlen, wodurch tausende Kleinanleger geprellt wurden. Der Betrag soll in einen Fonds zur Entschädigung der Kleinanleger fließen, berichteten italienische Medien.

Die Regierung Renzi hatte im November ein Dekret zur Rettung der vier Regionalbanken verabschiedet. Mittels eines Bankenfonds mit 3,6 Milliarden Euro wurden 7000 Arbeitsplätze gesichert, ebenso wie die Einlagen von rund einer Million Kontoinhabern im Wert von 12 Milliarden Euro. Doch tausende Aktionäre der Banken und auch Anleihenbesitzer haben einen Teil ihrer Ersparnisse verloren. Die vier Pleitebanken sind die Banca Marche, die Volksbank Etruria sowie die Sparkassen von Chieti und von Ferrara. Sie wurden in vier neue Geldhäuser umgewandelt, die jetzt als "Good Banks" verkauft werden sollen.

"Wir wollen Manager und Buchprüfungsgesellschaften der vier Banken zur Zahlung der Entschädigungen zwingen", berichtete der Präsident der "Good Banks", Roberto Nicastro, einstiger Generaldirektor der Bank-Austria-Mutter UniCredit. Er überprüft zurzeit Angebote von Interessenten aus dem Ausland und Italien für die vier Banken. Dabei handelt es sich sowohl um Geldhäuser, als auch um Private Equity-Gesellschaften sein. Die faulen Kredite der vier Kleinbanken werden in eine Bad Bank ausgegliedert.