Bei der Supermarktkette Zielpunkt ist demnächst vollständig Kassaschluss. Mit Ablauf des heutigen Freitag (29. Jänner) sperren weitere 39 Filialen zu, wie der Internetseite von Zielpunkt zu entnehmen ist. Kurz vor Neujahr war bereits die gerichtliche Schließung etwa der Hälfte der damals in Summe 229 Standorte verkündet worden. Für 112 Standorte samt Zentrale war bereits am 2. Jänner Schluss. Nach der heutigen Schließung von 39 Standorten sind nun noch etwas weniger als ein Drittel der ursprünglichen Filialen offen.

88 Standorte können nach einer ersten Prüfung der Bundeswettbewerbsbehörde (BWB) von zehn anderen Handelsunternehmen übernommen werden. Das ergaben Vor-Ort-Prüfungen. Das Ergebnis dieser vorläufigen Schätzung wurde von der BWB Freitagnachmittag bekanntgegeben, ist aber rechtlich noch nicht bindend. Laut Masseverwalter Georg Freimüller gibt es noch für rund zehn weitere Filialen Übernehmer, diese müssten ihr Vorhaben nicht anmelden.

Vor allem Lebensmittelhändler kommen zum Zug

23 dieser 88 Standorte dürfen nur unter Auflagen übernommen werden, da es Wettbewerbsbedenken gibt. Dabei handle es sich um Lebensmittelhändler, sagte BWB-Chef Theo Thanner zur APA.  Eine Übernahme dieser Filialen ginge nur unter Auflagen: Das wäre etwa die Aufgabe einer bisherigen eigenen Filiale, damit der Marktanteil nicht weiter steigt oder eine Flächenverringerung. Auch könne der Betrieb als Diskonter (etwa Penny statt Billa) zu einem starkeren Preiswettbewerb führen.

Die BWB prüfte in Summe 96 Standorte, bei acht davon versagte sie Verkaufsgenehmigungen. Dass nun wieder hauptsächlich Lebensmittelhändler zum Zug kommen dürften, bezeichnete Thanner als "schmerzhaften Punkt".

1200 Beschäftigte werden übernommen

26 Standorte bekommt Spar, 20 Rewe, elf Hofer, sieben die Bio-Supermarktkette denn's, zwei Lidl und acht die türkische Lebensmittelkette Etsan. Aus anderen Branchen kamen die Drogerieketten dm (7) und Bipa (4), die Tierfachmarktkette Fressnapf (2) sowie Libro (1) zum Zug.

Von den rund 2.700 Beschäftigten dürften 1.000 bis 1.200 Mitarbeiter bei den neuen Betreibern unterkommen, schätzt Masseverwalter Freimüller. Derzeit haben noch etwas weniger als ein Drittel der ursprünglich 229 Filialen offen.