Österreichs Wirtschaft hat auch im dritten Quartal ihren Wachstumskurs fortgesetzt. Das BIP stieg wie schon im Vorquartal real um 0,3 Prozent im Quartalsabstand, bestätigte das Wifo am Freitag. Getragen war diese Entwicklung vor allem durch die Ausweitung der Anlageinvestitionen, während die Konsumnachfrage verhalten blieb. Exportwirtschaft, Handel und Industrie lieferten positive Impulse.

Die Konsumnachfrage habe sich im Zeitraum Juli bis September weiterhin nur träge entwickelt - mit einer Ausweitung um lediglich 0,1 Prozent, erklärte das Wirtschaftsforschungsinstitut (Wifo) in einer Aussendung. Die Nachfrage der privaten Haushalte expandierte nur schwach um 0,1 Prozent, im öffentlichen Konsum war sie mit +0,3 Prozent dynamischer.

Anlagenbau und Maschinen

Den stärksten Wachstumsbeitrag zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) leisteten im 3. Quartal die Bruttoanlageinvestitionen (Ausrüstungen und Bau) mit +0,6 Prozent, nach +0,5 Prozent im 2. Quartal. Die heimischen Unternehmen investierten wieder vermehrt in Maschinen (+0,9 Prozent) und Fahrzeuge (+3,1 Prozent). Dämpfend wirkten aber die Bauinvestments: Die Nachfrage nach Wohnbauten und Nichtwohnbauleistungen wachse seit Anfang 2014 nicht mehr, so das Wifo.

Die Industriekonjunktur belebte sich laut Wifo auch im 3. Quartal. Nach einer Schwächephase im 2. Halbjahr 2014 beschleunigte sich die Dynamik in der Sachgütererzeugung seit Anfang 2015 kontinuierlich - im 2. Quartal um +0,5 Prozent, zuletzt im 3. Quartal aber bereits um +0,7 Prozent.

Im Jahresabstand lag das BIP im 3. Quartal laut Wifo real um 1,0 Prozent höher. Fürs Gesamtjahr 2015 hatten Wifo und IHS zuletzt Ende September jeweils 0,7 Prozent reales Wachstum prognostiziert, für 2016 das Wifo 1,4 und das IHS 1,6 Prozent. Eine Woche vor Weihnachten legen die beiden Institute ihre nächste Prognose vor.