Nach der Kritik des Bauernbundes an Dumpingpreisen für Milch und Schweinefleisch hat die Bundeswettbewerbsbehörde (BWB) grundsätzliche Bereitschaft signalisiert, ein Preismonitoring des Agrarmarktes durchzuführen. "Hätten wir etwas mehr Personal, wäre dies überhaupt kein Problem", hieß es von der BWB zur APA. Dies wäre der "günstigere Weg", als eine neue Regulierungsbehörde zu errichten.

Der Bauernbund hatte gestern angesichts des Preisverfalls bei Milch und Schweinefleisch die Einführung eines Regulator "Agrarmarkt-Control" zur Marktüberwachung gefordert. Bauernbund-Präsident Jakob Auer übte scharfe Kritik an der Tiefpreispolitik des Lebensmitteleinzelhandels.

Gesetzliche Grundlange vorhanden

Die BWB verfügt bereits über die gesetzlichen Grundlagen um ein Preismonitoring durchzuführen."Die Einführung einer weiteren Regulierungsbehörde wäre mit erheblichen Kosten verbunden, die am Ende die Bauern bezahlen müssten", so die Wettbewerbshüter.

Die Bundeswettbewerbsbehörde hat bereits einmal ein Preismonitoring im Bereich Treibstoffe durchgeführt. Damals waren zwei Personen mit der Sache in der BWB betraut.

"Die derzeitigen Dumpingpreise des Lebensmittelhandels schaden den Bauern, den Tieren, der Umwelt und letztendlich auch den Konsumenten", kritisierte die niederösterreichische Bauernbunddirektorin Klaudia Tanner am Donnerstag in einer Aussendung. Sie forderte "ein sofortiges Ende der Tiefstpreis-Aktionen bei Grundnahrungsmitteln im Lebensmittelhandel, die auf Kosten der kleinstrukturierten und nachhaltig produzierenden heimischen Landwirtschaft gehen".