„Signaturerstellungseinheit“ – Gastwirte und Einzelhändler sollten sich dieses Wort genau einprägen, denn es wird sie über das kommende Jahr begleiten. Das Anfang Juli beschlossene Gesetz zur Registrierkassenpflicht trifft nicht nur zahlreiche Kleinunternehmer. Jede einzelne Registrierkasse des Landes muss umgerüstet werden.

Der Hintergrund: Ein großer Punkt der Steuerreform ist die Betrugsbekämpfung, unter anderem mit Registrierkassen. Schon bisher mussten Firmen mit mehr als 150.000 Euro Umsatz elektronische Registrierkassen verwenden. Diese Schwelle wird auf 15.000 Euro gesenkt. Doch mit etwas technischem Verstand konnte man schon bisher die elektronischen Journale der Registrierkassen manipulieren. Das will die Regierung unterbinden, indem sie eine aufwendige Verschlüsselung vorschreibt. Für jede Kasse muss es ab dem 1.1.2017 einen eindeutigen Code geben, der beim Finanzamt hinterlegt ist.

Und hier kommt die Signaturerstellungseinheit ins Spiel. Denn jede Registrierkasse muss ab 2017 eine solche Vorrichtung haben. „Die Kassenhersteller müssen die Geräte bis dahin umrüsten“, sagt der Grazer Kassenexperte Heimo Högl. Die Arbeiten dafür können frühestens Ende Juli starten, wenn das Finanzministerium genaue Kriterien veröffentlicht.

Umrüsten lohnt nicht

Große Hersteller wie Sharp winken schon jetzt ab. Auch Walter Masten-Weber von Olivetti sieht nur bei Kassensystem mit PC-Software die technischen Voraussetzungen für eine Adaptierung gegeben. „Umrüsten anderer Kassen lohnt sich nicht.“ Hätte Österreich eine gemeinsame Lösung mit Deutschland angestrebt, hätte man ein Druckmittel gegen große Hersteller gehabt.

Allerdings ist die Umrüstung auf PC-Kassen mit erheblichen Kosten verbunden. Die Preise beginnen bei 1500 Euro pro Kasse. 200 Euro steuert das Finanzministerium zu. Heimo Högl beruhigt: „Es wird auch weiterhin günstigere Kassen geben.“ Für kleinere Hersteller entstünde hier eine echte Marktlücke. Diese würden auch bestehende Kassen umrüsten - allerdings nicht gratis.