Kunden der Deutschen Post können aufatmen: Der rund vierwöchige Tarifstreit zwischen der Deutschen Post und der Gewerkschaft Verdi ist beendet. Nach einem über 40-stündigen Verhandlungsmarathon haben sich die beiden Parteien am Sonntagabend geeinigt. Rund 140.000 Mitarbeiter des Konzerns bekommen mehr Gehalt, zudem sind Kündigungen für die nächsten vier Jahre ausgeschlossen.

"Dies ist ein guter Tag für die Deutsche Post, ihre Kunden und Mitarbeiter", betonte Post-Chef Frank Appel. Verdi-Verhandlungsführerin Andrea Kocsis sagte, die Gewerkschaft sei mit dem Abschluss sehr zufrieden.

Einmalzahlung im Oktober

Der unbefristete Streik werde in der Nacht von Montag auf Dienstag beendet. Im Detail sieht die Einigung eine Einmalzahlung von 400 Euro zum 1. Oktober 2015, eine Lohnerhöhung um zwei Prozent im Jahr 2016 und eine Erhöhung von 1,7 Prozent ein weiteres Jahr später vor, wie Verdi und Post mitteilten.

Die Wochenarbeitszeit soll bei 38,5 Stunden bleiben, Verdi hatte auf 36 Stunden gedrängt. Zudem erhalten die Tarifbeschäftigten einen Schutz vor betriebsbedingten Kündigungen bis Ende 2019.

Aufgabe von neuen Gesellschaften

Ende des Streiks bei der Deutschen Post
Ende des Streiks bei der Deutschen Post © APA

Die Gewerkschaft konnte sich nicht damit durchsetzen, dass die Post die neu gegründeten Gesellschaften aufgibt, in denen die rund 6500 Mitarbeiter weniger Lohn als ihre Kollegen im Konzern erhalten. "Aber es ist uns gelungen, die verbleibenden Paketzusteller in der Deutschen Post dauerhaft abzusichern", sagte Kocsis. Mit der Einigung geht ein mehrwöchiger, bundesweiter Ausstand von Post-Mitarbeitern zu Ende. Das Klima zwischen Verdi und dem Bonner Konzern ist seit Monaten vergiftet.

Entzündet hatte sich der Konflikt nach der Ankündigung der Post, Tausende neue Stellen schaffen zu wollen - allerdings in 49 neuen Gesellschaften, für die niedrigere Löhne als im Konzern gelten. Die neuen Firmen orientieren sich an den Tarifverträgen der Logistik-Branche, diese liegen deutlich unter dem Haustarif der Post. Die Post hatte argumentiert, ihr drohten Nachteile im Wettbewerb, wenn sich der Konzern der Gewerkschaft beuge.