Die in die Insolvenz geschlitterten Grazer Fertighausfirmen Hanlo und "Bau mein Haus" sowie die Green Building Group haben einen neuen Eigentümer.

Der Unternehmer und Sanierungsexperte Matthias Calice hat die wesentlichen Vermögenswerte und insbesondere sämtliche Aufträge mit Kunden im Rahmen der Insolvenzverfahren übernommen und wird es als Hanlo GmbH weiterführen. Calice will einen niedrigen einstelligen Millionenbetrag investieren, bereits kurz nach der Insolvenz hatte er 650.000 Euro für den Fortbetrieb bereitgestellt.

"Wir sehen in Hanlo eine starke Marke und Produkte mit höchster Qualität. Wir werden alle Häuser unserer Kunden fertigbauen. Wir haben Hanlo finanziell stark ausgestattet und werden weiter qualitativ hochwertige und innovative Häuser mit ausgezeichnetem Preis-Leistungsverhältnis bauen", lässt der Investor in einer ersten Reaktion wissen.

Großteil der Mitarbeiter übernommen

Kunden sollen zu 100 Prozent bedient werden, alle laufenden Projekte und auch die bereits begonnenen Planungen sollen weitergeführt werden. Bei Hanlo sind 45 Baustellen in Abwicklung und 80 in Planung, bei Bau mein Haus werden derzeit elf Baustellen unterhalten, an zusätzlich 60 Projekten wird geplant. Anzahlungen, die bereits geleistet wurden, seien nicht verloren, sondern sollen angerechnet werden.  Der Großteil der Mitarbeiter am Standort Graz wird übernommen.

Monika Knaus wird fortan als Geschäftsführerin agieren, Montgomery Kölli als Technikleiter. Den Vertrieb leitet Ernst Vadlau.

Calice hatte Ende 2013 schon das damals schwer angeschlagene Kärntner Verpackungs- und Baumaterialunternehmen Hirsch Servo übernommen und saniert.

"Äußerst fairer Verhandlungspartner"

Von einer "sehr guten Lösung" spricht der Insolvenzexperte Franz Blantz vom AKV. So sei etwa bereits im Vorfeld "ein erheblicher Betrag akonto bezahlt worden, um die Weiterführung sicherzustellen", sagt Blantz. Insgesamt habe man es mit einem "äußerst fairen Verhandlungspartner" zu tun gehabt. Besonders erfreulich sei, dass " großen Wert auf die Fertigstellung laufender Bauprojekte gelegt wird", sagt Blantz.

Auch Georg Ebner vom KSV 1870 zeigt sich erfreut über die Lösung und streicht das konstruktive Verhandlungsklima hervor.