Bei den Verhandlungen Athens mit seinen Geldgebern über das griechische Reformpaket hat es am Sonntag keine Einigung gegeben. Die Gespräche sollen voraussichtlich am Montag und eventuell darüber hinaus fortgesetzt werden, erfuhr die Deutsche Presse-Agentur aus EU-Kreisen. "Es gibt Fortschritte, aber auch noch viele offene Fragen", hieß es aus Institutionskreisen.

In Brüssel beraten seit Donnerstagabend Vertreter der Athener Regierung sowie Experten von Europäischer Zentralbank (EZB), EU-Kommission und Internationalem Währungsfonds (IWF). Ein belastbares Reformpaket ist Voraussetzung für die Auszahlung dringend benötigter weiterer Hilfen in Höhe von 7,2 Milliarden Euro.

Ohne das Geld läuft Athen Gefahr, bald seine Schulden an die Gläubiger oder die Löhne der Staatsbediensteten nicht mehr zahlen zu können. Die Euro-Finanzminister wollen sich am 11. Mai treffen, bis dahin wird ein Kompromiss angestrebt.

Reform der Mehrwertsteuer angedacht

Laut einem Pressebericht ist Griechenland bereit, seinen Geldgebern weiter entgegengekommen. Bei den Gesprächen beider Seiten sei etwa eine Reform der Mehrwertsteuer ins Auge gefasst worden, berichtet die "Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung" unter Berufung auf Verhandlungskreise.

Demnach sollen die verschiedenen Sätze vereinheitlicht und die Ausnahmen begrenzt werden. Die griechische Regierung hatte zuletzt angedeutet, in diesem Punkt wie etwa auch bei Privatisierungen den Forderungen der Euro-Partner und des Internationalen Währungsfonds (IWF) nachzugeben. Unterhändler hätten zudem von weiteren Annäherungen berichtet. So solle der Markt für Erdgas geöffnet und ein unabhängiger Rechnungshof geschaffen werden.

"Konstruktiv und ermutigend"

Die Gespräche seien als konstruktiv und ermutigend beschrieben worden, so die Zeitung weiter. Es sei aber noch zu früh, um abzuschätzen, ob bis zur nächsten regulären Sitzung der Euro-Finanzminister am 11. Mai eine Übereinkunft erzielt werden könne.

Athen zeigt sich bei den Verhandlungen mit seinen Geldgebern über das griechische Reformpaket kompromissbereit. Es habe einige positive Schritte gegeben, diese seien aber nicht genug, um über einen "sichtbaren" Abschluss sprechen zu können, hieß es in Athen.

Die Euro-Finanzminister wollen sich dann am 11. Mai treffen, bis dahin wird ein Kompromiss angestrebt. Ohne das Geld läuft Athen Gefahr, bald seine Schulden an die Gläubiger oder die Löhne der Staatsbediensteten nicht mehr zahlen zu können.