Die Energie Steiermark soll kurz vor einem Wechsel eines Teileigentümers stehen: Der französische Energiekonzern Electricite de France (EdF) will seine 25 Prozent Anteile plus eine Aktie verkaufen, berichtete das "Wirtschaftsblatt" (Montag-Ausgabe). Die Energie Steiermark und das Land kommentierten das vorerst nicht.

Die Verhandlungen zwischen den Franzosen, dem Land Steiermark, das 75 Prozent am Energieversorger hält, und potenziellen Käufern seien fortgeschritten und sollen bis Ende Mai abgeschlossen sein. Der Kaufpreis liege zwischen 270 und 340 Millionen Euro. Das aufliegende Angebot soll die 25 Prozent und eine Aktie enthalten und somit dem künftigen Miteigentümer eine Sperrminorität sichern. Dem Bericht zufolge soll ein Finanzinvestor und kein strategischer Partner aus der Energiebranche das Ruder von der EdF übernehmen.

"Kommentieren nicht"

"Anfragen, die eigentümerrelevante Themen betreffen, werden von der Energie Steiermark generell nicht kommentiert oder beantwortet. Sie sind in diesem Fall direkt an den Minderheitsaktionär Electricite de France zu richten", sagte Konzernsprecher Urs Harnik von der Energie Steiermark. "Ein allfälliger Verkauf der EdF-Anteile ist ausschließlich eine Entscheidung des französischen Energie-Konzerns. Dies wurde nicht von uns initiiert", hieß es am Montag aus dem Büro von Landeshauptmann Franz Voves (SPÖ).

Erst am Sonntag hatten die steirischen Grünen vom Land gefordert, die EdF-Anteile zurückzuholen: "Der steirische Landesenergieversorger darf nicht zu einem Viertel vom Atomgeschäft abhängig sein", meinte Lambert Schönleitner, Spitzenkandidat für die Landtagswahl. Der EdF-Anteil verhindere, dass sich die Energie Steiermark noch stärker im Bereich saubere Energien engagiere.