Beim Umwelttechnik-Spezialisten Saubermacher spricht man fast liebevoll von einem „Recycling-Wunderwerk“. Unüberhörbar stolz präsentierten Unternehmensgründer Hans Roth und sein Team die sogenannte „C-P-B-Anlage“ in Unterpremstätten dem prominenten Eröffnungspublikum. Aus Wien ist etwa extra Agrarminister Andrä Rupprechter angereist.

Nach intensiver Forschungs- und Entwicklungsarbeit hat Saubermacher hier in Unterpremstätten eine Hightechanlage für die Aufbereitung industrieller Abwässer in Betrieb genommen. Insgesamt wurden 6,5 Millionen Euro investiert. „Die Anlage wurde bei uns selbst im Haus konzipiert und umgesetzt. Wir gehen zwar jetzt nicht unter die Anlagenbauer, aber wir demonstrieren damit, dass wir solche Reinigungsanlagen überall bauen könnten“, sagt Roth.

Eröffnung der neuen Aufbereitungs- und Reinigungsanlage von Saubermacher
Eröffnung der neuen Aufbereitungs- und Reinigungsanlage von Saubermacher © Saubermacher/Erwin Scheriau

In der Anlage wird verunreinigtes Industrieabwasser mithilfe neuer Verfahren wieder in Brauchwasser umgewandelt. Die flüssigen Abfallstoffe – etwa verschiedene Öle – werden gereinigt und können wiederverwertet werden. 99 Prozent der gesamten eingebrachten Stoffe, teilt man bei Saubermacher mit, können so im Kreislauf gehalten werden. Hinter diesem „Recycling-Kraftwerk“ steckt ein in dieser Form erstmals eingesetztes Verfahren – Stoffe werden u. a. analysiert, thermisch behandelt, filtriert, destilliert, neutralisiert, aufgespalten. Es folgen Umwandlungen und biologische Behandlungen. „Der Reinheitsgrad des Wassers ist sehr hoch, das bringt in Europa derzeit niemand so zusammen. Das ist auch unser Ehrgeiz und Anspruch“, betont Roth.

Eröffnung der neuen Aufbereitungs- und Reinigungsanlage von Saubermacher
Eröffnung der neuen Aufbereitungs- und Reinigungsanlage von Saubermacher © Saubermacher/Erwin Scheriau

Für Saubermacher ist 2015 trotz der „doch sehr schwierigen konjunkturellen Situation“ ein Jahr der Investitionen. Insgesamt werden in Europa 27 Millionen Euro investiert, davon rund 20 Millionen in Österreich, so Roth.

Energiewende bei Bauer

Ein anderer Umwelttechnik-Pionier, die Bauer Gruppe aus Voitsberg, mit innovativen Beregnungsanlagen weltweit erfolgreich, investiert ebenfalls kräftig. Bereits seit 2012 werden die Werke in Deutschland und Österreich konsequent mit leistungsstarken Fotovoltaikanlagen ausgestattet. Das Stammwerk in Voitsberg verfügt bereits jetzt über Kapazitäten von 1,6 Megawatt Peak, heuer kommen weitere 600 Kilowatt Peak hinzu.
Insgesamt investiert das Unternehmen in diese „Energiewende“ rund zehn Millionen Euro.

Im Endausbau werden allein in den zwei Voitsberger Werken 8680 Fotovoltaik-Module installiert sein. „Wir können bald 90 Prozent der benötigten elektrischen Energie selbst erzeugen und sparen mit allen Maßnahmen rund 2300 Tonnen CO2-Emissionen ein“, so Bauer-Geschäftsführer Otto Roiss.

Fotovoltaik-Anlagen bei der Bauer Gruppe in Voitsberg
Fotovoltaik-Anlagen bei der Bauer Gruppe in Voitsberg © Bauer Gruppe

Die Anlage werde alljährlich rund 2.400.000 Kilowattstunden elektrische Energie erzeugen, das entspricht dem durchschnittlichen Verbrauch von etwa 685 Haushalten. Im Rahmen des Programmes wurden die Industriehallen und das Bürogebäude einer thermischen Sanierung unterzogen, die Dachfläche erneuert, ihre Unterkonstruktion verstärkt und Außenwände thermisch isoliert: „Mit den baulichen Maßnahmen können wir den Heizenergiebedarf von bislang 4,2 Millionen kWh um nahezu 60 Prozent senken“, betont Roiss.