Veränderte Vorlieben der Verbraucher, Lebensmittelskandale und ein schärfer werdender Wettbewerb haben der weltweit größten Fast-Food-Kette McDonald's zuletzt zugesetzt. Der Konzern stellt sich gerade neu auf, von dieser Neuausrichtung ist auch Österreich betroffen. Bis Ende 2016 sollen alle rund 200 heimischen Restaurants umgebaut werden.

An 22 Standorten hat McDonald's das neue System schon eingeführt. Bezahl- und Abholschalter sind dort bereits getrennt. Auf der einen Seite wird bestellt und bezahlt, auf der anderen mit Rechnung und Nummer das Menü abgeholt. Außerdem werden nun alle Speisen erst nach der Bestellung zubereitet. Neu ist auch die Möglichkeit, seinen Burger individuell zusammenzustellen. Bisher konnte man zwar eine Zutat - etwa das Gurkerl - weglassen, aber nichts dazunehmen. In Zukunft können Kunden auch eine Extraportion Käse oder Fleisch ordern oder eine andere Sauce wählen.

Getrennte Bezahl- und Abholschalter
Getrennte Bezahl- und Abholschalter © McDonald’s Österreich

"Individualisierung ist ein Megatrend", sagte McDonald's-Österreich-Chef Andreas Schmidlechner im APA-Gespräch. Bestellt kann künftig auf drei Wegen werden: An der Kassa, via Smartphone mit einer eigenen McDonald's-App oder an einem Selbstbedienungs-Terminal. Diese werden nach und nach in allen Restaurants aufgestellt.

9500 Mitarbeier

Der Personalstand werde sich deshalb nicht verändern, versicherte Schmidlechner. McDonald's beschäftigte im Vorjahr in seinen 194 Restaurants sowie in der Zentrale in Brunn am Gebirge rund 9500 Mitarbeiter. Der Umsatz blieb im Vorjahr bei 562 Millionen Euro (2013: 560 Millionen Euro) annähernd stabil, die Zahl der Gäste stieg um eine Million auf 158 Millionen.

Österreich steht damit im McDonald's-Reich gut da. International kämpft die Burgerkette mit rückläufigen Umsätzen und Gästezahlen. Österreich sei eines der innovativsten Länder und in vielen Bereichen Vorreiter, sagte Schmidlechner. Seit Juni 2014 testet der Burgerbrater in Wien und Umgebung einen Zustellservice. Österreich ist der Testmarkt für Europa. Eine Ausweitung in andere Bundesländer zu einem späteren Zeitpunkt sei angedacht, blieb der Österreich-Chef unkonkret.

27,5 Millionen Cheeseburger

Auch bei McCafe war Österreich Vorreiter. Ende 2015 soll es das integrierte Kaffeehaus in 176 Restaurants geben. Sonst ist die Expansion in Österreich nicht mehr so rasant - heuer sind drei neue Standorte geplant. An den Preisen für Burger, Pommes, Wraps & Co ändere sich 2015 nichts.

Das beliebteste Produkt in Österreich war im Vorjahr übrigens der Cheeseburger: Es wurden 27,5 Millionen Stück verdrückt. Im Juni soll eine Aktion im Veggie-Bereich kommen, um dem Trend zu mehr Vegetarismus und Veganismus Rechnung zu tragen, kündigte Schmidlechner an.

McDonald's Österreich will nach eigenen Angaben auch im nächsten Jahr kräftig investieren. Nach einem Investitions- und Einkaufsvolumen von insgesamt rund 150 Millionen Euro im Jahr 2014 sind für das Geschäftsjahr 2015 weitere
Investments vorgesehen.