Großbritannien verkauft seine Beteiligung am Schnellzug-Verkehr unter dem Ärmelkanal für 585 Millionen Pfund (rund 804 Millionen Euro) an ein kanadisch-britisches Konsortium. Der Anteil von insgesamt 40 Prozent am Zugbetreiber Eurostar gehe an den kanadischen Pensionsfonds Caisse de Depot du Placement du Quebec (CDPQ) und den britischen Vermögensverwalter Hermes, teilte die Regierung in London mit.

CDPQ übernehme 30 Prozent, Hermes zehn Prozent. Finanzminister George Osborne erklärte, der Verkaufserlös habe die Erwartungen übertroffen. Die Aufsichtsbehörden müssen dem Verkauf noch zustimmen.

Damit wechselt Eurostar erstmals seit seiner Gründung 1994 teilweise in Privatbesitz. Daneben ist die französische Staatsbahn SNCF mit 55 Prozent und die belgische Regierung mit fünf Prozent beteiligt.

Die von den Konservativen geführte britische Regierung will in den kommenden Jahren mit Privatisierungen insgesamt rund 20 Milliarden Pfund einnehmen. Sie hat 2013 bereits die staatliche Post Royal Mail an die Börse gebracht und damit zwei Milliarden Pfund eingenommen.