In der börsennotierten Erste Group endete das Jahr 2014 nach hohen Abschreibungen im Osten mit einem Verlust von 1,44 Milliarden Euro. Allerdings hat das vierte Quartal 2014 schon in die schwarzen Zahlen gedreht. Die Bank wies am Freitag für das Schlussquartal einen Nettogewinn von 42 Millionen Euro aus.

Im Jahr 2013 hatte das vierte Quartal mit Verlusten abgeschlossen, unterm Strich war im Gesamtjahr 2013 ein kleiner Gewinn von 60 Millionen verblieben. 2014 hatten milliardenschwere Abwertungen und Abschreibungen vor allem in Ungarn und auf die Rumänien-Bank hauptsächlich im zweiten Jahresviertel und auch noch im dritten Quartal die Bilanz tief ins Minus gezogen.

"Unsere Rückkehr in die Gewinnzone im vierten Quartal zeigt, dass wir Mitte des Jahres harte, aber richtige Maßnahmen gesetzt haben", erklärte Erste-Chef Andreas Treichl in einer Mitteilung zum vorläufigen Ergebnis 2014.

Der Ausblick wurde bestätigt. 2015 erwartet die Bank beim Betriebsgewinn einen Rückgang im mittleren einstelligen Prozentbereich. Grund sind u.a. die Franken-Kredite in Osttöchtern. Auch von der Entwicklung rund um die Ukraine und um Griechenland hängt viel ab. 2014 lag das Betriebsergebnis mit 3,09 Milliarden Euro in etwa auf Vorjahresniveau. 2015 erwartet der Bankchef Gewinn. Das 2014 stabil gehaltene Betriebsergebnis (drei Milliarden Euro) dürfte heuer zwar geringer ausfallen, viel weniger Geld will man aber für faule Kredite zur Seite legen müssen. Auch 2016 und 2017 sollen keine negative Überraschungen
folgen, so der Vorstand.

Faule Kredite verkauft

Die Erste Group hat im Jahr 2014 größere Pakete an faulen Krediten losgeschlagen. Im Gesamtjahr hat die Bank notleidende Kredite im Volumen von 1,1 Milliarden Euro (2013: 0,7 Milliarden Euro) verkauft. Allein im vierten Quartal waren es 575,2 Millionen Euro.

Ende des Jahres 2014 standen bei der Ersten die faulen Kredite mit 10,9 Milliarden Euro in den Büchern.

Größte Verlustbringer 2014 waren die Bankaktivitäten in Rumänien und Ungarn. Für die rumänische Tochter Banca Comerciala Romana (BCR), die 2013 nur dank eines Steuer-Sonderertrags mit 114 Millionen Euro positiv bilanziert hatte, weist die Erste in ihrer Bilanz 2014 einen Verlust von 614 Millionen Euro aus. Rumänien hat einen Berg an faulen Krediten beschleunigt reduziert, was neue Abwertungen nach sich zog.

In Ungarn kosteten neue Kreditgesetze, darunter die gesetzlich vorgegebene Konvertierung der Fremdwährungskredite, mehrere hundert Millionen. Unterm Strich wies die Erste für die Ungarn-Bank in der Konzernbilanz einen Verlust von 330,6 (Vorjahr: 89,5) Millionen Euro aus.

Größter Ertragsbringer war abermals die Bank in Tschechien, mit einem Nettogewinn von 506 (Vorjahr: 552) Millionen Euro. In der Slowakei blieb der Gewinn mit 178,7 Millionen fast auf dem Niveau des Jahres davor (180,7 Millionen Euro). In Kroatien gab es mit 32,6 Millionen Euro sogar dreimal so viel Profit wie im Jahr davor.