Die insolvente niederländische Modekette Mexx ist von dem türkischen Textilkonzern Eroglu übernommen worden und will dutzende Filialen in Europa neu eröffnen. Das teilte die niederländische Insolvenzverwaltung am Donnerstag in Amsterdam mit. Eroglu habe Mexx für "einige Dutzende Millionen Euro" übernommen. Ein genauer Betrag wurde nicht genannt.

Mexx hatte im Dezember Insolvenz angemeldet. Die neuen Eigentümer wollten die Marke erhalten, sagte ein Sprecher der Amsterdamer Anwaltskanzlei Fortadvocaten. Die genaue Zahl der geplanten Neueröffnungen ist noch nicht bekannt. Die Eroglu Holding wollte im Februar ihre langfristigen Ziele bekanntgeben.

Großes türkisches Unternehmen

Das Familienunternehmen Eroglu ist eines der größten türkischen Textilunternehmen und vor allem in der Türkei, Russland und Osteuropa aktiv. Insgesamt besitzt der Konzern etwa 600 Geschäfte, vor allem der Ketten Colin's und Loft.

Mexx hatte vor dem Insolvenzantrag etwa 315 Geschäfte in Europa. Im November 2011 hatte die Liz Claiborne-Gruppe aus den USA das Label an die US-Investorengruppe The Gores Group verkauft. Der Umsatz lag 2013 bei rund 290 Mio. Euro. 2006 waren es noch rund eine Milliarde Euro gewesen.

Auch die deutschen Mexx-Töchter hatten Insolvenz angemeldet. Hierzulande betreibt der Modehändler nach früheren Angaben 35 Shops und beschäftigt 500 Menschen. In Österreich sind fünf Geschäfte betroffen.