Die Vermessung der (ausgegrabenen) Welt stellte sich für die Archäologin Nadja Debenjak als zunehmend mühsam dar. Daten von Fundstücken notierte sie auf Zetteln, transferierte sie später in Word- oder Excel-Dokumente, um dann das Gesammelte zeitaufwendig zu formatieren.

Da passte es gut, dass sich Debenjak selbst „ganz gut mit Programmieren auskennt“ und der eigene Sohn als Softwareentwickler arbeitete. Gemeinsam mit Stefan Krausler tüftelten die beiden an einem Programm, das Datenerfassung erleichtert. Erhobenes fließt nun über Smartphone oder Tablet in vernetzte Datenbanken – für die Grabungsdokumentation soll so nur mehr ein Zehntel der ursprünglichen Zeit aufgewendet werden.

Uni Helsinki als Kunde

Weil schon die Beta-Version der Software gut angenommen wurde – zu den Kunden gehören etwa die Universität Helsinki oder die Stadtarchäologie Wien –, folgte bald die Unternehmensausgründung. Seit Herbst 2014 gibt es „Inari Software“ nun als GmbH.

Damit ist der Betrieb eines von 3714 neu gegründeten steirischen Unternehmen im Jahr 2014. Zählt man die Personenbetreuer als klassische Ein-Personen-Unternehmen dazu, liegt die Zahl gar bei 5552. Zunehmendes Interesse an der Selbstständigkeit in Form von rund 46.000 Kontakten mit potenziellen Gründern registriert auch Michaela Steinwidder vom Gründerservice der steirischen WK.

Herk will Crowdfunding forcieren

Deren Präsident Josef Herk will die Dynamik „durch einen längst überfälligen Rechtsrahmen beim Thema Crowdfunding“ künftig weiter stärken. In Sachen Finanzierung sieht auch Nadja Debenjak Herausforderungen für Jungunternehmer. Wenngleich für sie das entscheidendste Erfolgskriterium ein anderes ist: „Wichtig ist, sehr früh zu überlegen, ob es für die Idee auch Kunden gibt.“

Das Alter der steirischen Gründer betrug 2014 im Schnitt übrigens 39,4 Jahre – vor zehn Jahren wurde noch mit 36,3 Jahren gegründet. Gestiegen ist auch der Frauenanteil, der bei 44,2 Prozent (ohne Personenbetreuer) liegt.