Im Tarifkonflikt bei der deutschen AUA-Mutter Lufthansa stehen die Zeichen wieder auf Arbeitskampf. Das Unternehmen lehne den Vorschlag der Gewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) ab, alle strittigen Themen in einer Gesamtschlichtung zu klären, sagte ein Konzernsprecher am Freitag in Frankfurt.

Die Gewerkschaft reagierte enttäuscht. "An den Weihnachtsfeiertagen vom 24. bis 26. Dezember sind Streiks ausgeschlossen. Alles andere lassen wir offen", sagte ein Sprecher der Vereinigung Cockpit. Damit könnten die Piloten noch vor den Feiertagen erneut in den Ausstand treten.

Die Lufthansa selbst hatte eine Schlichtung zum Tarifstreit um die Übergangsversorgung der Piloten vorgeschlagen. Bisher können Lufthansa-Piloten frühestens mit 55 in den Ruhestand gehen, das Unternehmen will diese Schwelle auf 60 anheben.

"Wir können uns vorstellen, später auch andere Themen in die Schlichtung aufzunehmen, nicht aber das Wings-Konzept", sagte der Sprecher.

Denn dieses Thema sei eine unternehmerische Entscheidung und könne nicht tarifvertraglich geregelt werden. Dabei geht es um den Plan von Lufthansa-Chef Carsten Spohr, das Billigangebot der Airline auszubauen. Die Gewerkschaft VC lehnt das Konzept ab, weil dort Piloten eingesetzt werden sollen, die außerhalb des Konzerntarifvertrags angestellt sind.

Die VC bezeichnete ihren Vorschlag am Freitag als Versuch, die Situation insgesamt zu befrieden. "Wir fürchten, ohne Gesamtschlichtung von einem Konflikt in den nächsten zu schlittern." VC nehme zur Kenntnis, dass sich die Lufthansa dem verweigere.

Nach Angaben der Lufthansa sind derzeit sechs Tarifverträge offen, darunter zu Gehältern, zu den Rechten der Personalvertretung und zum Manteltarifvertrag sowie zu den Betriebsrenten und zur Übergangsversorgung.