Der Chef der Raiffeisen Zentralbank, Walter Rothensteiner, verstärkt den Kampf gegen die Bankensteuer, die die heimischen Kreditinstitute im Jahr gut 600 Millionen Euro kostet. Alleine die RBI werde heuer 180 bis 190 Millionen Euro dafür aufbringen müssen. Ab 2015 kommen noch Vorgaben der EU für Bankenabwicklung und Einlagensicherung dazu, die heimische Banken weitere 300 bis 400 Millionen Euro im Jahr kosten werden.

Aus Sicht von Rothensteiner "müssen" die Ausgaben für die EU-Fonds gegen die Bankensteuer aufgerechnet werden. Addiere man die beiden Beträge, so ergebe sich eine Gesamtbelastung von 1 Mrd. Euro - etwa so viel, wie die Banken an Gewinn ausweisen. Die Banken könnten unter diesen Bedingungen kein Eigenkapital bilden, langfristig werde dies die heimische Wirtschaft schädigen, warnte Rothensteiner am Donnerstag vor Journalisten. Rothensteiner hofft auf Verständnis des neuen Finanzministers. Eine Lösung müsse "rasch" kommen.

Das Raiffeisen-Umbauprogramm "Zukunft Plus" habe mehr Einsparungspotenzial bei den Mitarbeitern der Tochtergesellschaften ergeben als anfangs gedacht, sagte RZB-Vorstand Johannes Schuster. Ursprünglich war man von einer Personalreduktion um zehn Prozent ausgegangen. In Wahrheit könne der Personalstand von 1.300 auf unter 1.000 abgesenkt werden. Einen Personalabbau dürfe man sich aber dabei nicht vorstellen, niemand werde auf die Straße gesetzt. Vielmehr setze man auf die natürliche Fluktuation und biete Jobs in anderen Bereichen des Konzerns an. Golden Handshakes seien nicht vorgesehen, bekräftigte Rothensteiner.