Die auf Abbau gestellte teilstaatliche Volksbanken AG (ÖVAG) hat in der vergangenen Woche den Verkauf ihrer beiden inländischen Tochtergesellschaften VB Leasing FinanzierungsgesmbH und VB Factoring Bank AG eingeleitet. Der Verkauf sei jetzt gestartet worden, weil die ÖVAG im nächsten Jahr ihre Banklizenz zurücklegen wird, sagte ÖVAG-Sprecherin Petra Roth am Montag zur APA. Sie bestätigte damit einen Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg.

Schon länger zum Verkauf stehen die ausländischen Landesgesellschaften der VB Leasing International. Von den insgesamt acht Gesellschaften wurden in der Zwischenzeit drei verkauft, jene in Polen, Rumänien und zuletzt in Tschechien. Die VB-Leasing hat noch Gesellschaften in Slowenien, Kroatien, Serbien, der Slowakei und Bosnien, die auch verkauft werden sollen. Ebenfalls noch offen ist der Verkauf der Volksbank Rumänien. Diese muss nach EU-Vorgabe bis spätestens Ende 2015 verkauft sein. Bereits verkauft wurden Leasinggesellschaften in Polen und Rumänien sowie die Volksbank Malta.

Die ÖVAG war ja beim diesjährigen europäischen Stresstest durchgefallen und musste jetzt ihre aktualisierten Abwicklungspläne vorlegen. Von Jänner bis September hatte der Konzern einen Nettoverlust von 229,5 Millionen Euro eingefahren. Das Gros der Verluste war im ersten Halbjahr angefallen, damals lag der Nettoverlust im Konzern bei 185,8 Millionen Euro.

Zuletzt fielen im Volksbankensektor Grundsatzbeschlüsse, nach denen die derzeit noch 41 regionalen Volksbanken auf künftig acht große regionale Volksbanken zusammenfusioniert werden, im wesentlichen auf eine pro Bundesland mit Ausnahme des Burgenlands. Ein paar kleinere Volksbanken sträuben sich gegen die Fusionsvorgaben, zum Ärger von Wien, aber auch der Bankenaufsicht. Unter anderem will die  Volksbank Osttirol-Westkärnten, wie berichtet,  selbstständig bleiben und nicht mit der Volksbank Kärnten fusionieren.