Die Kärntner können nach wie vor Blumen sprechen lassen. Der Kahlschlag bei Holland Blumen Mark fällt hierzulande weit weniger dramatisch aus als in anderen Bundesländern. In der Steiermark bleibt von der Kette hingegen wenig übrig. Geschlossen werden in Kärnten die Standorte in Völkermarkt, Radenthein, Landskron und einer von zwei in Spittal an der Drau. Nach der Insolvenz der vor 40 Jahren gegründeten Blumenhandelskette wurde in den betroffenen Filialen gestern die Restware um 30 Prozent günstiger abverkauft.

Die Liste, welche Standorte das Guntramsdorfer Floristikunternehmen Blumen B&B übernimmt, wurde Montag Vormittag veröffentlicht. Kärnten ist im Vergleich besser dran: Hier führt B&B zwölf von bisher 18 Filialen weiter, für einen weiteren Shop in Klagenfurt konnte Masseverwalter Helmut Platzgummer eine Übernahme erreichen. In der Steiermark bleiben hingegen lediglich vier von 14 Shops übrig.

220 Jobs gerettet

„Es waren nicht immer leichte Entscheidungen, aber schlussendlich haben wir in ganz Österreich 47 tolle Filialstandorte nach wirtschaftlichen und strategischen Überlegungen gewählt“, sagte B&B-Gründer Robert Bigl. In Wien gehören ab sofort zehn Shops von Holland Blumen Mark zum B&B-Netz, in Niederösterreich sieben, in Oberösterreich sechs, in Salzburg drei und in Tirol fünf. Die Marke „Holland Blumen Mark“ wird vorerst weitergeführt – ob sie aber auch langfristig bleibt, hängt noch vom Ergebnis der markenrechtlichen Prüfung ab.

Für 35 von einst 85 Holland-Blumen-Shops in Österreich gibt es allerdings keine Interessenten – und damit auch keine Hoffnung mehr. „Wir übernehmen in allen Filialen, die neu zu uns gekommen sind, das Personal. Es gibt keine Kündigungen“, hieß es gestern vonseiten B&B. In der Steiermark sind das knapp 20 Arbeitsplätze, in Kärnten 50. Österreichweit wurden mehr als 200 Mitarbeiterinnen übernommen. Umgekehrt aber verlieren rund 130 Beschäftigte ihren Job, in der Steiermark mehr als 40, in Kärnten etwa 20.

HANNES GAISCH