Viel Hoffnung in Sachen Breitbandausbau setzen die heimischen Mobilfunker in die neueste Übertragungsgeneration LTE. Mit bis zu 150 Megabit pro Sekunde sollen künftig etwa die Nutzer von Drei ihre Daten „von Frohnleiten bis Lieboch und von Gratwein bis Nestelbach“ mobil übertragen.

Ab sofort versorgt das Unternehmen den Großraum Graz mit dem mobilen Datenturbo, „bis Mitte 2015“, so Drei-Chef Jan Trionow im Gespräch mit der Kleinen Zeitung, soll der Ausbau praktisch flächendeckend abgeschlossen sein. Freilich gilt das nur für jene Gegenden, in denen die 3,5 Millionen Drei-Nutzer bereits jetzt auf ein Daten-Netz zurückgreifen können.
Und: Mit der Übertragungsgeschwindigkeit steigen künftig auch die Preise. Drei bietet LTE als Zusatzpaket an, für das günstigste Paket zahlt man vier Euro zusätzlich zum bestehenden Smartphone-Tarif. Will man mehr als 30 Mbit/S muss man gar Pakete für zehn oder 14 Extra-Euro buchen.

Auch bei der heimischen Konkurrenz tut sich in Sachen LTE einiges. Während A1 bereits in allen Landeshauptstädten LTE-Verbindungen anbietet, hat T-Mobile laut eigenen Angaben nur in manchen Stadtteilen von Graz ein 4G-Netz.

Marketingtechnisch feilt A1 übrigens schon an neuen Nuancen. Nachdem Drei nun also im Großraum Graz ein „flächendeckendes“ LTE-Netz ausgerollt hat, und sich dadurch von Mitbewerbern unterscheiden will, tüftelt A1 an neuen Superlativen. So will der heimische Marktführer in der steirischen Landeshauptstadt schon bald das „schnellste LTE-Netz Österreichs“ testen.

Der Ausbau des 4G-Netzes wurde durch die  Frequenzauktion im Herbst 2013 möglich. Sie brachte dem Staat rund zwei Milliarden Euro. A1 musste rund eine Milliarde zahlen, T-Mobile 654 Millionen Euro und Drei rund 330 Millionen Euro. Die Netzbetreiber fühlten sich von der Regulierungsbehörde RTR über den Tisch gezogen. T-Mobile hat gegen die Auktion beim Verwaltungsgerichtshof Beschwerde eingelegt. Eine Entscheidung könnte noch im November fallen.