Welche Sprache wird in Bolivien gesprochen?“ Das war gestern die erste Frage beim Workshop der Dreikönigsaktion im Musium in Grossklein. „Lateinamerikanisch? Nein, Spanisch!“ lautete die Antwort der Schüler und Schülerinnen, die gespannt ihre Gäste aus Bolivien begrüßten. Ziel war es, den zukünftigen Sternsingern die Projekte der Organisation CIPCA im Hochland von Bolivien näher zu bringen. Bolivien ist eines der ärmsten Länder in Südamerika. Das Leben der Bauern im Hochland ist besonders hart. Seit Jahrzehnten leiden die Menschen unter schwierigen Lebensbedingungen, rechtlicher und wirtschaftlicher Benachteiligung. Mit den Ernteerträgen können sie kaum ihre Familien ernähren.
Die Organisation CIPCA hilft den Betroffenen, ihre Lebenssituation zu verbessern. „Es ist viel Aufklärung nötig. Viele kennen ihre Rechte nicht. Deshalb führen wir Rechtsberatungen durch und unterstützen die politische Mitbestimmung“, erklärt der Rechtsanwalt und CIPCA-Mitarbeiter Eduardo Acevedo Vargas.
In Großklein durften die jungen Leute die bolivianische Kultur mit allen Sinnen erleben: Es gab ein Ratespiel, einen Volkstanz zum Mitmachen, traditionelle Kleidung zum Anprobieren und Spielzeug zum Anfassen. Der bolivianische Kakao schmeckte besonders gut. Die Neugierde war ungebremst: „Wie weit gehen die Kinder zur Schule? Wie lange dauert ein Schultag? Schneit es in Bolivien?“
Juana de Mata Quispe Alonoca Soziologin und Mitarbeiterin bei CIPCA, hält fest: „Ein Großteil unserer Arbeit besteht aus Wissensvermittlung und Weiterbildung.“ Es geht etwa um neue Anbaumethoden und eine Verbesserung der Ernteerträge, um Gesundheit und Ernährung. „In den Schulen wurden Gärten angelegt, damit die Kinder lernen, sich ausgewogen zu ernähren.“
Religionslehrerin Josefine Oswald betont: „Wir laden die Kinder über die Schule zum Sternsingen ein. Jedes Jahr sind viele mit Begeisterung dabei.“ „Singen macht Spaß, vor allem wenn es für einen guten Zweck ist“ sagen Christina, Lea und Sarah. Zwei von ihnen sind schon erprobte Sternsingerinnen, Sarah ist heuer zum ersten Mal dabei: „Ich freue mich schon auf die erste Probe und hoffe, dass wir viel Geld sammeln, damit wir den armen Menschen helfen können!“