Es ist ein Symbol für all das, wofür Christine Kneisl in den letzten Monaten gekämpft hat. Wehmütig zeigt sie das gläserne Babyfläschchen her, das unter ihrer zehnjährigen Amtszeit jedem neuen Gemeindebürger zum Geschenk gemacht wurde. In feiner Gravur steht ihr Name unter den Glückwünschen. Christine Kneisl, Bürgermeisterin von Dürnstein. Das Fläschchen, es steht für den engen Kontakt zum Bürger und für vollen Einsatz für die Belange der Menschen. Einsatz, der Kneisl mit der bevorstehenden Gemeindefusion nicht mehr möglich sein wird. Ob die scheidende Bürgermeisterin die Insignien ihrer Amtszeit nach Hause nehmen wird? Wohl kaum.
Das Loslassen fällt der Dürnsteinerin nicht schwer. „Die Motivation ist sowieso weg“, seufzt sie, als sie ihren Blick durch die Amtsstube schweifen lässt. Seit zehn Jahren steht sie der 290-Seelengemeinde an der Grenze zu Kärnten vor.