Gartl’n steht hoch im Kurs, regionale Produkte boomen und wider den Einheitsbrei werden Pflanzenraritäten wiederentdeckt. Vor diesem Hintergrund regt die Knittelfelder KPÖ-Stadträtin Renate Pacher an, den unlängst geschlossenen Teil der Stadtgärtnerei zu reaktivieren und den Betrieb auf alte Pflanzensorten zu spezialisieren.
„Der Anbau und Verkauf von seltenen alten Kulturpflanzen und Samen könnte eine Alternative sein und hat auch große gesellschaftliche Bedeutung“, ist Pacher überzeugt. Noch sei in er Gärtnerei die nötige Infrastruktur wie Anzuchtanlagen vorhanden, „es ist also noch nicht zu spät, neue Wege zu gehen“. Auf dem Gelände oder im angrenzenden Park könnte ein Schaugarten entstehen, der sich zu einer Attraktion für Schulklassen und Touristen entwickeln könnte. „Ich erwarte mir einen Imagegewinn für Knittelfeld und eine Steigerung des Bekanntheitsgrades.“
Ähnliche Projekte gibt es an anderen Standorten bereits, etwa die „Arche Noah“, die vor allem in Niederösterreich erfolgreich aktiv ist. Pacher geht davon aus, dass sich dafür auch Förderungen von der EU und anderen Stellen lukrieren ließen.
Die Obfrau der Arge Streuobst hat sich auf Anfrage der KPÖ bereits Gedanken gemacht, Vorschläge seien Mitte April der Gemeinde und dem Gemeinderat übermittelt worden. Eine substanzielle Auseinandersetzung hat noch nicht stattgefunden, ein entsprechender Antrag wurde – da noch viele Fragen offen seien, wie die anderen Fraktionen anmerkten – nicht auf die Tagesordnung genommen. Aber es wurde angeregt, dass sich die zuständigen Ausschüsse (Finanzen-Wirtschaft, Umwelt) damit befassen sollen.
Wirtschaftsstadtrat Rene Jäger (ÖVP) steht der Idee grundsätzlich positiv gegenüber: „Es braucht natürlich ein Konzept, und wenn es wirklich Förderungen gibt – warum nicht.“ Das Projekt müsse sich rechnen und dürfe keine Abgänge produzieren, wie der geschlossene Verkaufsbereich der Gärtnerei. Er werde als Wirtschaftsstadtrat darauf achten, dass das Thema jedenfalls behandelt wird und angeschaut wird, „ob’s geht oder nicht geht“.