Die Stimmung zwischen der Gemeinde Judenburg und der Gemeindeaufsicht ist derzeit nicht die allerbeste. Bürgermeister Hannes Dolleschall (SPÖ) unterstellte, der kritische Finanzprüfbericht sei „politisch bestellt“. Diesen Vorwurf lässt Wolfgang Wlattnig, Leiter der zuständigen Abteilung 7 des Landes, nicht auf sich sitzen: „Das weise ich entschieden zurück, es gibt keine politischen Bestellungen.“ Es werde ein Landtagsbeschluss umgesetzt, wonach alle großen Bezirksgemeinden im Fünfjahresrhythmus zu prüfen sind. „Im Vorjahr haben wir Bad Aussee und Hartberg geprüft, beides bekanntlich keine roten Gemeinden, und heuer eben Judenburg.“ Dolleschall hat Prüfer und Ergebnis harsch attackiert, sprach von falschen Darstellungen und dem Unwillen der Aufsicht, Erklärungen zur Kenntnis zu nehmen.
„Wir bleiben bei unseren Feststellungen und können das belegen“, betont Wlattnig. Judenburg könne jetzt nicht weitermachen wie bisher, „unsere Erkenntnisse werden Auswirkungen haben“. Innerhalb von drei Monaten muss die Stadtgemeinde der Aufsicht Maßnahmen mitteilen, wie das Budget mittelfristig saniert werden kann. Der Abgang liegt aktuell bei rund drei Millionen Euro.