Wir haben unsere Quote erfüllt und darauf geschaut, dass die Flüchtlinge in Kleinquartieren unterkommen, damit die Integration besser funktioniert.“ Umso erstaunter war Knittelfelds Bürgermeister Gerald Schmid, als ihm Gerüchte zu Ohren kamen, dass aus dem ehemaligen Bezirksgericht ein Asylquartier werden soll. „Das Gerücht war kein Gerücht“, so Schmid.

Die Stadt hatte in der Zwischenzeit aber längst andere Pläne für die Räumlichkeiten, die in Besitz eines Wieners sind. „Das Gericht war in der engeren Auswahl für das geplante Haus der Vereine“, so Schmid. Wie berichtet, ist im Zuge des Stadtentwicklungsprozesses ein gemeinsamer Standort für die Vereine der Stadt vorgesehen. Das Bezirksgericht erwies sich als günstigste Lösung.

„Ich war auf den Plan gerufen“, so Schmid, der jüngst viel Zeit in Wien verbracht hat – und nun „ein Ass im Ärmel“ präsentiert: „Wir haben vom Besitzer des Gebäudes eine Kaufoption bis 15. Mai erhalten“, so Schmid. Somit habe man die Möglichkeit, das „Gebäude wegzuschnappen und das Haus der Vereine daraus zu machen“.

Auch mit Vertretern des Bundes sei das Thema abgeklärt worden. Vor dem 15. Mai muss jetzt ein entsprechender Gemeinderatsbeschluss her – und Gerald Schmid ist zuversichtlich, dass dieser mit der nötigen Zweidrittelmehrheit durchgeht. Dann werden auch die Kosten Thema, zu denen sich Schmid vorerst nicht äußern will.

Rund 1400 Quadratmeter ist das ehemalige, barrierefreie Gerichtsgebäude groß, das im Innenhof zahlreiche Parkplätze bietet. Der Bürgermeister kann sich vorstellen, dass nicht nur Vereine dort unterkommen, sondern auch andere Organisationen Platz finden.