Die Reaktionen sind zahlreich und eindeutig: Pendler und Anrainer verlangen ein Ende des Schwerverkehrs auf der Triebener Tauernstraße. Die Schneefälle in den vergangenen Tagen und ein Bericht in der Kleinen Zeitung haben die Kritiker wieder auf den Plan gerufen.
„Wir kontrollieren und kassieren nahezu täglich“, sagt Liezens Bezirkspolizeikommandant Herbert Brandstätter, gefahren werde trotzdem. Von November bis Mitte April sind Sattelschlepper und Lkw mit Anhänger per Fahrverbot von der Strecke verbannt. „Aber es halten sich viele nicht daran, das wissen wir, und für normale Lkw gibt es nicht einmal eine Tonnagenbeschränkung“, so Brandstätter, der auch meint, dass Strafen von 20 oder 35 Euro „lächerlich“ sind. Von anderen Strecken im Ennstal sei der Polizei bekannt, dass Frächter ihre Fahrer anhalten, Verbote zu negieren und sogar mit Lohnabzügen drohen, wenn ein Lenker sich weigert. „In der Branche herrscht enormer Druck“, weiß Brandstätter.
Generelles Verbot
Die Straße sei für den Schwerverkehr nicht geeignet, „die Radien sind viel zu eng, das geht sich nicht aus. Was sich dort abspielt, ist eine Katastrophe.“ Er spricht sich klar für ein generelles ganzjähriges Fahrverbot für Sattelkraftfahrzeuge und Lkw-Züge aus und für eine Tonnagenbeschränkung für „normale“ Lkw. Damit ist er in guter Gesellschaft mit den Bürgermeistern von Hohentauern und Trieben. „Unsere Forderung ist nicht neu, wir wollen ein Fahrverbot ausgenommen Ziel- und Quellverkehr. Woanders geht das ja auch“, sagt Helmut Schöttl, Stadtchef von Trieben, selbst auch Polizist. Am Zug ist jetzt Verkehrslandesrat Jörg Leichtfried, der das Thema von Kristina Edlinger-Ploder und Gerhard Kurzmann geerbt hat.
Er weiß, dass das Fahrverbot oft nicht eingehalten wird und spricht sich neben noch stärkeren Kontrollen dafür aus, das Strafmaß zu erhöhen. „Ich habe bereits in Auftrag gegeben, dass eine entsprechende Empfehlung für die Bezirkshauptmannschaft durch das Land erarbeitet wird“, lautet die erste Reaktion des Verkehrslandesrates, der sich auch eine Lkw-Maut auf allen Bundesstraßen vorstellen kann.