Robert Steinegger von der Wirtschaftkammer Steiermark hat die Addition neu erfunden: „1 + 1 ist größer als 2“, wagt er zu behaupten. Dabei bezieht er sich aber nicht auf die mathematische Lehre, sondern die Zusammenführung von Gemeinden.
Die Wirtschaftskammer Murtal hat hausintern eine Analyse über die bereits viel diskutierte Aichfeldstadt in Auftrag gegeben. Diese wird seit Jahren von der Wirtschaft, aber auch manchen Politikern, immer wieder ins Spiel gebracht. Gemeint ist damit der Zusammenschluss von Gemeinden zwischen Judenburg und Knittelfeld, dadurch soll ein zusätzliches steirisches Ballungszentrum entstehen.
Studienautor Robert Steinegger hat zwei Varianten untersucht: die Zusammenführung aller 20 Gemeinden des Bezirkes Murtal und eine abgespeckte Form mit neun Gemeinden Judenburg, Knittelfeld, Spielberg, Zeltweg, Fohnsdorf, Großlobming, Kobenz, St. Margarethen und Weißkirchen. In beiden Fällen seien große finanzielle Vorteile zu erwarten, rechnet Steinegger vor: Der komplette Zusammenschluss würde aus den Töpfen des Finanzausgleiches und Förderprämie knapp 30 Millionen Euro bringen, die kleinere Variante immerhin noch gut 18 Millionen. „Außerdem können Zukunftsprojekte leichter finanziert werden, weil man gegenüber Banken eine bessere Position hat und die Region hätte mehr politisches Gewicht im Bundesland“, ist Steinegger überzeugt.
Umfrage
Unter 400 Unternehmern des Bezirkes wurde eine Umfrage durchgeführt, dabei hätten sich 77 Prozent für die Aichfeldstadt ausgesprochen. Mehr als die Hälfte erhofft sich bessere demografische und wirtschaftliche Aussichten. Ohne Gegenmaßnahmen befürchten 62 Prozent eine Verschlechterung und für 65 Prozent der Teilnehmer spielen Gemeindegrenzen keine Rolle. Die bisherige Gemeindestrukturreform bewerten 60 Prozent positiv.