Das Neumarkter Hochtal ist seit Beginn der Jungsteinzeit, also seit etwa 7000 Jahren besiedelt und es ist bekannt, dass zahlreiche frühgeschichtliche Relikte vorhanden sind. Es gibt zwar eine umfangreiche Datensammlung, zusammengetragen von historisch interessierten Personen, eine fundierte wissenschaftliche Aufarbeitung hat bis jetzt aber nicht stattgefunden.
Das will der neu gegründete Verein HistAK Neumarkt ändern und die systematische Aufarbeitung vorantreiben. „Als ersten Schritt wollen wir mit dem Joanneum eine Bestandsaufnahme durchführen, die dann in einer großen Studie münden soll“, erklärt Andreas Staudinger von Schloss Lind, der sich auch in dem Verein engagiert. Wenn diese Ergebnisse vorliegen, soll mit Grabungen begonnen werden.
Mit Laserscans und bei Begehungen seien mehrere Gräberfelder entdeckt worden, eines davon am Linder Feld erstrecke sich über gut zwei Kilometer. „Am Lindfeld deuten 50 Stellen auf Höhlengräber hin“, weiß Staudinger, „außerdem wurden im gesamten Hochtal Spuren von mehr als 25 vermuteten Höhensiedlungsflächen entdeckt.“ Steinwälle und Trockenmauern würden auf ein frühzeitliches Siedlungszentrum hindeuten. Sogar Hinweise auf einen Bergbau habe man gefunden. Die aufwendige Aufarbeitung sei bisher hauptsächlich am Geld gescheitert, „daher haben wir und auch an das Joanneum gewandt“, erklärt Staudinger. Auch die Vereinsgründung sei in diesem Lichte zu sehen, gehofft wird auf eine Kooperation mit dem Naturpark, wodurch eventuell Mittel aus der Leaderförderung lukriert werden können. Bei den angrenzenden Gemeinden wird ebenfalls um Unterstützung angeklopft.
„Die archäologischen Funde lassen sich auch touristisch verwerten, etwa mit historischen Wanderungen, denn viele Leute sind daran interessiert“, ist Staudinger überzeugt. Der Verein ist auch auf der Suche nach weiteren ehrenamtlichen Mitarbeitern, die Interesse daran haben, sich auf Spurensuche zu begeben. Informationen auf der Homepage:
www.histakneumarkt.webling.eu