Wenn am Ende des Geldes noch viel Monat übrig bleibt, wird der Gang in den nächsten Supermarkt zum unleistbaren Luxus. Die „Team Österreich Tafeln“ unter organisatorischer Führung des Roten Kreuzes, sind dann Farant dafür, dass Kühlschrank und Teller trotzdem nicht leer bleiben.
Im Bezirk Murau gibt es drei Ausgabestellen (Murau, Neumarkt, Oberwölz), wo jeden Samstag zwischen 18.30 und 19.30 Lebensmittel kostenlos abgegeben werden. Voraussetzung ist, dass gewisse Einkommensgrenzen (derzeit etwa 1000 Euro für Alleinstehende) nicht überschritten werden. „Zu uns kommen kinderreiche Familien, Pensionisten, Arbeitslose und vereinzelt auch Asylwerber. Es ist eine breite Mischung, auch quer durch alle Altersschichten“, weiß Michael Grabuschnig, Bezirksgeschäftsführer des Roten Kreuzes. Tendenz: steigend. „In den vergangenen Jahren ist der Bedarf stetig gesteigen, jetzt ist die Nachfrage einigermaßen stabil.“
Geschäfte spenden
Die Lebensmittel werden von Supermärkten, Geschäften und Bäckereien im Einzugsgebiet der Ausgabestellen gespendet und von den freiwilligen Helfern abgeholt. „Wir bekommen hauptsächlich rasch verderbliche Waren wie Milchprodukte, Brot, Gemüse und Obst, außerdem manchmal Extrachargen mit falsch etikettierten Produkten oder solche, wo etwa die Verpackung beschädigt ist.“
Ein Drogeriemarkt stellt sich regelmäßig mit Babynahrung und Hygieneartikel ein, Institutionen wie die Volkshilfe veranstalten Sammelaktionen für haltbare Lebensmittel wie Nudeln, Reis und Zucker, die dann ebenfalls abgegeben werden. Jeden Samstag stellen sich in Murau, Neumarkt und Oberwölz in Summe rund 100 Leute an, „damit eine gerechte Verteilung gewährleistet ist, geben wir Nummern aus“, erklärt Grabuschnig, „und nehmen auch Rücksicht auf individuelle Bedürfnisse, etwa wenn jemand eine große Familie zu versorgen hat“. Für die Unterstützung seien die Menschen, die nicht auf die Butterseite gefallen sind, sehr dankbar: „Die kostenlosen Lebensmittel erleichtern ihnen das Leben, sie sehen dadurch wieder mehr Licht, weil Geld für andere dringende Ausgaben bleibt.“