Das Verwaltungsgericht Steiermark hat bekanntlich die Enteignung von drei Grundstücksbesitzern aufgehoben und die Verfahren zurück an den Start verwiesen.

Sollten die Enteignungen letztendlich nicht durchsetzbar sein, ist der Ausbau Unzmarkt gestorben. „Wir brauchen diese Grundstücke, es gibt dazu keine Alternativen. Ohne dieser Flächen ist dieser Abschnitt nicht umsetzbar“, erklärt Gernot Brandtner, Geschäftsführer der Asfinag Bau Management GmbH. Im Bauabschnitt zwei sind die Unterflurtrasse Unzmarkt, die Murverlegung und die Adaptierung des Bestandes vorgesehen.

Im für die Projektbefürworter und -betreiber besten Fall, wenn den Enteignungen doch stattgegeben wird, verzögert sich das Projekt laut Asfinag um „mindestens zwölf Monate“.

Der Unzmarkter Bürgermeister Eberhard Wallner tritt nach wie vor für den Bau ein: „Für Unzmarkt wäre das ein großer Vorteil, der obere und untere Markt würden wieder zusammenwachsen. Außerdem würde der Schafbergbach verbaut, was sonst sicher nicht so schnell der Fall wäre.“

Das Thema Straße verfolge ihn schon seit Jahrzehnten. „Ich kann mich noch erinnern, wie Minister Sekanina bei uns in der Gemeinde war und den Bau versprochen hat.“ Zur Erinnerung: Karl Sekanina, Minister für Bauten und Technik schied 1985 aus dem Amt.

Warum der Enteignungsbescheid wegen Formalfehlern aufgehoben worden ist, sei für ihn „als Nicht-Juristen nicht nachvollziehbar“. Der Asfinag sei diesbezüglich kein Vorwurf zu machen, „da ist das Land zuständig“. Er befürchte, so Wallner, dass sich die Angelegenheit noch ziehen könnte, „aber man soll im Leben die Hoffnung nicht aufgeben“.

Eine endgültige Absage würde die Bevölkerung nicht verstehen: „Es ist ja schon viel Geld geflossen, etwa für Ablösen und Lärmschutzfenster.“ Der einstige Widerstand gegen das Projekt sei verflacht. „Das ist kein wirkliches Thema mehr – jetzt haben wir ein neues, die Flüchtlinge.“