Das „Murau International Music Festival“ zählt zu den größten Verlierern der Förderperiode 2016 bis 2018. Bisher schoss das Land 50.000 Euro zu, künftig werden es nur mehr 20.000 sein. Das Festival feiert heuer sein zehnjähriges Bestehen – Fortsetzung ungewiss. Für Bürgermeister Thomas Kalcher und Organisator Marko Zeiler ist jedenfalls klar: In der bisherigen Form lässt sich die Veranstaltung nicht aufrecht erhalten.

Beide sind vom Kulturkuratorium – dezent ausgedrückt – enttäuscht und haben den Eindruck, dass Initiativen in ländlichen Regionen per se weniger Wert sind als im urbanen Bereich. „Es ist erschreckend, wie man mit uns umgeht“, sagt Kalcher, der das Gefühl hat, in Graz könne man „mit den Landpomeranzen nichts anfangen“. Die Entscheidungskriterien sind für den Bürgermeister nicht nachvollziehbar: „Offenbar geht es nur um Avantgarde“, mutmaßt Kalcher.

Gegessen

„Wir werden als Region gesehen, in die man zum Wandern kommt, aber Kultur soll bitte in der Stadt genossen werden“, bringt Marko Zeiler seinen Unmut auf den Punkt. Das Festival habe sich sehr gut entwickelt, „wir sind zu Spezialisten für Neue Musik geworden“, sagt Zeiler. Und: Es habe eine rege Vernetzung internationaler Künstler mit regionalen Vereinen stattgefunden.

Kalcher betont die starke Einbindung der Jugend samt interkulturellem Austausch. In den nächsten Tagen wollen Kalcher und Zeiler beratschlagen, ob und wie es mit dem Festival weitergehen kann. Die Kosten betrugen jährlich 85.000 Euro, 50.000 kamen vom Land, 20.000 von der Gemeinde, der Rest von Sponsoren. „Die Gemeinde kann den Ausfall des Landes nicht kompensieren“, betont Kalcher, der auch Landesrat Christian Buchmann kontaktierte. „Aber die Sache ist gegessen, der Beschluss der Landesregierung wird nicht wieder aufgeschnürt.“

Von Kürzungen betroffen ist auch die Theaterrunde Murau (von 12.000 auf 9000 Euro) und „Shakespeare in Styria“ (von 15.000 auf 10.000 Euro). Auf drei Jahre gerechnet müsste die Stadtgemeinde Murau weit über 100.000 Euro für diesen Ausfall aufbringen. „Ein Ding der Unmöglichkeit, denn wir haben auch noch andere Vereine, die wir natürlich auch weiterhin unterstützen wollen“, lautet Kalchers resigniert anmutendes  Resümee.