Das anonyme Schreiben flatterte zahlreichen Institutionen ins Haus: Adressaten sind etwa das Sozialministerium, das Arbeitsmarktservice in Wien und Graz, ein FPÖ-Abgeordneter und Medien. Im Mittelpunkt der Anwürfe steht Edmund Müller, Geschäftsführer des Schulungszentrums Fohnsdorf. Dieser würde häufig abwesend sein, innerhalb von acht Monaten 60 Tage, wird angeführt. So habe Müller fünf Tage bei der Jubiläumsfeier eines Schulungszentrums im Burgenland verbracht. Die Rede ist auch von einem Dienstauto, das privat genutzt werde.
Müller selbst will sich dazu nicht äußern, wohl aber SZF-Aufsichtsratsvorsitzender Heinz Gradewohl: „Das ist alles hanebüchener Unsinn, erstunken und erlogen. Das ist parteipolitisch motiviert, sonst gar nichts.“ Konkreter wurde Gradwohl zum Verdacht des politischen Hintergrundes nicht, er geht aber jedenfalls davon aus, „dass dieses Papier von außen und nicht von innen kommt“. Auch deshalb , weil die genannten Punkte „so ein Schwachsinn sind, ein Interner würde gar nicht auf solche Ideen kommen“.
Erst kürzlich habe der Kontrollausschuss Gebaren mit Schwerpunkt Reiserechnungen und Fahrten geprüft, dabei habe es „nicht die geringsten Beanstandungen gegeben“. Richtig sei, dass Müller bei besagter Feier im Burgenland war. „Für einen Nachmittag, sicher nicht für länger“, betont Gradwohl. Der Geschäftsführer verfüge auch über kein eigenes Dienstauto, sondern könne lediglich nach Voranmeldung ein Firmenauto benützen, wenn eines frei ist. Sonst würden Fahrten mit dem Privat-Pkw gegen Kilometergeld erfolgen. „Diese Regelung gilt für alle Mitarbeiter“, betont Gradwohl.